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Annäherungen / Approaches

“Words are but symbols for the relations of things to one another and to us; nowhere do they touch upon absolute truth…. Through words and concepts we shall never reach beyond the wall off relations, to some sort of fabulous primal ground of things.”
                                                                                                                                                                                Friedrich Nietzsche

Man denkt gemeinhin dass Freiheit einen  zu den spannenden Entdeckungen führen wird, die man in seinem Leben sucht aber viel öfter ist es die Selbstbeschränkung in einer Form, die dadurch dass Sie das Element der Beliebigkeit eliminiert erst die wirklich spannenden Entdeckungen ermöglicht. Nicht dass ich ein Dogma draus machen will aber die Entscheidung meine photographische Sprache erstmal auf Drei-Wort Sätze zu beschränken hat mir immer wieder interessante Entdeckungen innerhalb dieses Rahmens ermöglicht.

Wie schon Beschrieben war eine der frühen Herangehensweisen in der Organisation von Drei-Bild–Serien auch eine Form der Annäherung. Mit in Filmischen Begriffen beschrieben `Totale´, `Halbnah´ und `Detail´ habe ich mich den Frühblühern im Nordschwarzwald genähert um daraus eine einfache Multi-Media-Schau zu erstellen. Eine Annäherung die noch an den Informationsbedürfnissen der naturkundigen Zuschauer orientiert war.

Aus den 3x2D-Serien (emulating space) dann hat sich eine Fragestellung ergeben, die damit zusammenhängt wie man sich bewegt wenn man sich etwas nähert. Bei einfachen Objekten wie z.B. einer Skulptur war das recht einfach. Man läuft drumrum und `knipst´ einmal von vorne, einmal von rechts und einmal von links. Oder von vorne und hinten und nur einmal von der Seite. Oder, oder…

Scheinbar geht es in den kleinen Serien darum ein Objekt oder einen Ort darzustellen – tatsächlich aber vermittelt die Abfolge der Bilder einen für den Betrachter rekonstruierbaren Weg auf das Objekt /den Ort zu, drum herum oder eine komplexere Annäherung von mehreren Seiten.

Eine Annäherung die in ihrer Form nur scheinbar vom Photographen bestimmt wird. Tatsächlich hängt sie aber insofern vom darzustellnden `Objekt´ ab als dass die Stufen der Annäherung so gewählt werden dass sie das Objekt so zeigen, dass es sich dem Betrachter und seinem Verständnis möglichst gut erschließt.

Als gelungen würde ich meine Kommunikation mit dem Betrachter dann bezeichnen wenn er zum einen den Weg „sieht“, den ich zurückgelegt habe und sich zum anderen noch anfängt zu fragen, warum ich gerade aus dieser Perspektive abgedrückt habe und auf was ich sein Auge lenken wollte. Tatsächlich ist der Weg ja sogar noch komplexer weil er ja auch alle die Stationen beinhaltet, an denen ich nicht drauf gedrückt habe oder an denen ich zwar fotografiert habe aber die Aufnahme verworfen habe. Das fällt alles der Beschränkung auf drei Aufnahmen zum Opfer.

Die strenge Form mit den drei (oder auch allenfalls mal vier Bildern) bringt es zwangsläufig mit sich, dass es eine Konzentration auf die aus meiner Sicht für das Verstehen des Gezeigten wichtigsten Perspektiven gibt.

In dem Begriff Annäherung steckt auch drin dass man nicht ankommt. Man wird die Dinge /die Räume / die Situationen nicht erreichen, nicht zureichend darstellen können. Aber man kann versuchen sich ihnen anzunähern und damit dem Betrachter evtl. auch einen Weg der Annäherung zeigen.

Wem diese Erklärungen zu aufgesetzt erscheinen, der darf natürlich weiter gern sagen: „Der hat halt drei Bilder gemacht“ und er wird recht behalten. Nur ist es mir dann nicht gelungen ihn soweit zu interessieren, dass er sich mit mir auf den Weg machen konnte.

One generally thinks that freedom will lead one to the exciting discoveries one seeks in one’s life but much more often it is self-limitation in a form only that, by eliminating the element of arbitrariness, enables  the truly exciting discoveries. Not that I want to make a dogma out of it, but the decision to limit my photographic language to three-word sentences has always enabled me to make interesting discoveries within this framework.

As already described, one of the early approaches in the organization of three-image series was also a form of approximation. With `totals’, `half near’ and `detail’ todescribe it in cinematic terms I approached the early bloomers in the northern Black Forest to create a simple multi-media show. An approach that was still oriented to the information needs of the nature-literate viewers.

From the 3x2D series (emulating space) then a question arose, which is related to how you moves when you approach something. With simple objects like a sculpture it was quite simple. You walk around and `click’ once from the front, once from the right and once from the left. Or from the front and back and only once from the side. Or, or…

Apparently, the small series are about representing an object or a place – in fact, however, the sequence of images conveys a reconstructable path for the viewer towards the object/place, around it or a more complex approach from several sides.

An approach whose form is only apparently determined by the photographer. In fact, however, it depends on the `object’ to be depicted to the extent that the steps of the approach are chosen in such a way that they show the object in such a way that it opens up as well as possible to the viewer and his understanding.

I would describe my communication with the viewer as successful if, on the one hand, the viewer “sees” the path I have travelled and, on the other hand, still begins to ask himself why I pulled the trigger from this perspective and to what I wanted to direct his eye. In fact, the way is even more complex because it contains all the stations where I didn’t press it or where I photographed but rejected the shot. All this falls victim to the limitation to three shots.

The strict form with the three (or at most four) pictures inevitably means that there is a concentration on the most important perspectives for understanding the shown from my point of view.

The term approach also implies that one does not arrive. You won’t be able to reach the things / the spaces / the situations, you won’t be able to represent them sufficiently. But you can try to approach them and show the viewer a way of approaching.

Anyone who finds these explanations too superimposed can of course continue to say: “He just took three pictures” and he will be right. But then I didn’t manage to interest him so much that he could set off with me.

Translated with www.DeepL.com/Translator

PS: Mit der Darstellung meiner Triplets für diesen Post ist auch die Frage aufgetaucht wie sich drei Bilder am besten Präsentieren lassen. Ich habe drei verschiedene Wege gewählt (siehe auch hier) und es würde mich interessieren welchen Ihr am angemessensten findet.

PS: With the presentation of my triplets for this post also the question arose how to best present three pictures. I have chosen three different ways (see also here) and I would like to know which one you find most appropriate.

2 Comments

  1. gkazakou

    die drei nebeneinander oder die drei untereinander, aber ohne weitere Billder daneben, da die drei Variationeen den Vergleich von Vergleichbarem, Gleichem brauchen. Jedes Einzelbild muss sich genügend entfalten können – das ist am besten bei den Großbildern untereinander gewährleistet – , aber das Nebeneinanderstelllen hat auch Vorzüge, .
    weil man da mit dem auge hin und her wandern kann.
    In jedem Fall finde ich diese Triptychen sehr anregend.

    • Rolf Noe

      Danke für die Rückmeldung. So ähnlich habe ich das beim erstellen auch empfunden. Einige würden anders als in strenger Reihenfolge gar nicht funktionieren.
      Bei Einigen habe ich es gewagt andere Zusammenstellungen auszuprobieren. Die Frage wird noch akuter, wenn man sich vorstellt ein Buch mit solchen Triplets zu
      gestalten. Evtl. im Querformat vielleicht sogar über zwei Seiten, oder aber im Hochformat und dann untereinander? Einfach wirds nicht und einen Mix wird ein Buch
      kaum vertragen, denke ich.

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