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Bildideen sind frei / Image ideas are free

Was mich immer wieder überrascht ist meine Bildideen und Projektideen bei Fotografen oder Künstlern allgemein wiederzufinden, die lange vor mir sich mit ähnlichen Situationen konfrontiert gesehen haben und zu ähnlichen Umsetzungen gekommen sind. Deswegen kann ich auch nicht ganz mit, wenn Künstler wie Tim Ulrichs sich beklaut fühlen wenn jemand ihre Ideen aufgreift und in ähnlicher Weise umsetzt. Dies kann nämlich auch in völliger Unkenntnis des “Originals” stattfinden. Mein erstes Erlebnis in dieser Richtung waren Bilder von Saul Leiter in den Deichtorhallen in Hamburg und zwar seine early color series. Darin hat er in seinen New York-Bildern Ideen, vor allem was den Einsatz von Spiegelungen in Schaufenstern angeht, umgesetzt die ich 50 Jahre später dachte für mich entdeckt zu haben.

Aktuell ist da ein Projekt betroffen, dass ich für mich `Architektur der Abgrenzung´ genannt habe. Seit ca. einem halben Jahr fotografiere ich nämlich Zäune und Mauern die – so zumindest mein Eindruck – nur dazu da sind den fremden Blick abzuwehren. Da ist ja an und für sich nichts Verwerfliches dran, wird jeder Terrassenbesitzer einwenden der Blickschutzwände oder Hecken einsetzt um in Ruhe relaxen zu können. Aber manchmal ist das doch übertrieben gelegentlich monströs.

Nun habe ich seit meinem offenen Blick für dieses Thema schon einige andere Fotokünstler gefunden, die sich auf ihre Art damit auseinandersetzen. In der Ausstellung `joyful architekture´ gibt es gleich drei Projekte, die in diese Richtung gehen. Neben den Schallschutzuwänden, die die Anwohner vom Lärm der Autobahn schützen sollen gab es noch eine Serie von Andy Heller, die zeigt wie man sich in den Hotelkomplexen auf Gran Canaria vor neugierigen Blicken schützt. Durch Mauern, Zäune und Strohmatten wird der Luxusbereich abgeschottet. Last but not least wäre da noch Oliver Mezger zu erwähnen, der 2013 (nicht 2012 wie im Katalog steht) Den Jurypreis des Schömberger Fotoherbstes mit seiner Serie `Apres Ski´ gewonnen hat. Jetzt ist er Stadtphotograph von Heidelberg und hat sich natürlich seiner neuen Position entsprechend mit den ehemaligen amerikanischen Militär-Arealen in Heidelberg beschäftigt. Dieser Bereich der Stadt ist durch diverse Barrieren nach außen hin abgesichert, nicht erst seit 9/11. Die Bilder zeigen verlassene Spielplätze, die immer noch hinter übermannshohen Zäunen ihr sinnloses Dasein fristen seit das Wohngebiet der Truppen 2014 von seinen Bewohnern verlassen wurde.

Aber Kunst wäre ja nicht Kunst, wenn nicht noch ein weiterer Künstler kommen könnte, um noch Einen draufzusetzen. Das tut meiner Ansicht nach Sanna Reitz. Bei der Zwanzigtsen Regionale  im Dreiländereck zeigt Sie mit TOPI (Social Sculpture Suburbia), großformatige Wandflächen in Basel, Freiburg, Mulhouse und Straßburg. Auf den Photographien sind sorgfältig beschnittene Hecken zu sehen. Grundstücksbegrenzungen im suburbanen Dreiländereck, sowohl auf deutscher  als auch auf der Schweizer und der französischen Seite. Die Bilder sind so bearbeitet, das die klare Gestaltung fast den eigentlichen Zweck der Hecken nämlich die räumliche Trennung vergessen lässt. Das Spannende an dem Projekt ist, dass die Künstlerin die Hecken jeweils um ein Land verrückt zeigt, das heißt nicht da wo Sie aufgenommen wurden, sondern in einem der Nachbarländer. So kann Jeder über das `Abstandsgrün´ des Nachbarn sinnieren. Leider konnte ich die Installation noch nicht sehen aber schon das Konzept ist sehr anregend.

Man sieht, es ist ein spannendes Thema, dass auf einer tieferen Ebene das Thema der inneren Abgrenzung der Menschen voneinander mitschwingen lässt. Es gibt letztlich nur einen Geist (mind) mit dem man sich entweder verbindet, wenn man spirituell oder schöpferisch ist und von dem man andernfalls seine Persönlichkeit versucht abzugrenzen, um seine Besonderheit hier in der Welt zu demonstrieren.

So was mach ich jetzt damit? Da kann ich ja eigentlich einpacken mit meinen popeligen Mäuerchen. Naja, ich zeig mal den derzeitigen Stand hier und schau mal ob und wohin das Projekt sich weiter entwickelt.

What surprises me again and again, is to find my picture ideas and project ideas with photographers or artists in general, who have been confronted with similar situations long before me and have come to similar realizations. That’s why I can’t quite keep up when artists like Tim Ulrichs feel, that they got stolen, when someone takes up their ideas and implements them in a similar way. This can also happen in complete ignorance of the “original”. My first experiences in this direction were pictures of Saul Leiter in the Deichtorhallen in Hamburg, namely his early color series. In his New York pictures he implemented ideas, especially regarding the use of reflections in shop windows, which I thought I had discovered 50 years later.

Currently there is a project concerned that I have called ‘Architecture of Demarcation’. For about half a year now I have been photographing fences and walls which – at least that’s my impression – are only there to ward off the foreign view. There is nothing reprehensible in itself, every owner of a terrace will object, to the use of privacy walls or hedges to relax in peace. But sometimes it is exaggeratedly sometimes monstrous.

Now I have found some other photo artists who deal with this topic in their own way. In the exhibition ‘joyful architekture’  there are three projects that show in this direction. Beside the noise protection walls that are supposed to protect the residents from the noise of the motorway, there was also a series of Andy Heller that shows how to protect oneself from curious looks in the hotel complexes of Gran Canaria. The luxury area is isolated by walls, fences and straw mats. Last but not least there is Oliver Mezger, who won the jury prize of the Schömberger Fotoherbst in 2013 (not 2012 as the catalogue says) with his series ‘Apres Ski’. Now he is the city photographer of Heidelberg and, of course, in accordance with his new position, he has dealt with the former American military sites in Heidelberg. This area of the city is secured by various barriers to the outside world, not only since 9/11. The pictures show abandoned playgrounds, which are still eking out their pointless existence behind overman-high fences since the troops’ residential area was abandoned by its inhabitants in 2014.

But art wouldn’t be art if another artist couldn’t come to add one more. In my opinion Sanna Reitz does that. At the Twentieth “Regionale” in the border triangle, she shows with TOPI (Social Sculpture Suburbia), large-format wall surfaces in Basel, Freiburg, Mulhouse and Strasbourg. The photographs show carefully trimmed hedges. Property boundaries in the suburban border triangle, both on the German, Swiss and French sides. The pictures are edited in such a way that the clear design almost makes one forget the actual purpose of the hedges, namely spatial separation. The exciting thing about the project is that the artist shows the hedges crazy around one country at a time, i.e. not where they were taken, but in one of the neighbouring countries. So everyone can reflect on the ‘distance green’ of the neighbour. Unfortunately, I haven’t been able to see the installation yet but the concept alone is very stimulating.

One can see that it is an exciting theme that on a deeper level resonates with the theme of people’s inner demarcation from each other. In the end there is only one mind with which you either connect when you are spiritual or creative and from which you otherwise try to separate your personality in order to demonstrate your specificity here in the world.

So what do I do with it now? Guess I can actually wrap up with my lousy walls. Well, I’ll show you the current state of affairs here and see if and where the project develops further.

Translated with the help of www.DeepL.com/Translator

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