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Clubs stellen wieder aus / Clubs exhibit again

Unsere Vorstellung, dass die Pandemie eines Tages einfach vorbei sein würde scheint ja nicht ganz zuzutreffen. Derzeit sind wir aber in einen Modus gewechselt, der wenigstens so tut als wäre alles OK jetzt. Der Kultur tut das gut. Per Mail oder per social Media gehen wieder die Einladungen ein diese oder jene Ausstellung zu besuchen. So auch die vom Photoclub Schwarz-Weiß in Weil der Stadt. Dieser Club hatte ja auch in der Pandemie eine Ausstellung zum Thema “Rot” – Outdoor eben an den Bauzäunen des Marktplatz-Umbaus.  Jetzt geht’s auch wieder im angestammten Ausstellungsraum, der Wendelinskapelle in Weil der Stadt.

Our idea that one day the pandemic would just be over doesn’t seem to be entirely accurate. For the time being, however, we have shifted into a mode that at least pretends that everything is OK now. This is good for the culture. Invitations to visit this or that exhibition are arriving again by email or via social media. Like the one from the Photoclub Schwarz-Weiß in Weil der Stadt. This club also had an exhibition on the theme of “red” in the pandemic – outdoor at the construction fences of the market square reconstruction.  Now it’s back in its traditional exhibition space, the Wendelinskapelle in Weil der Stadt.

Bewundernswert an diesem Club finde ich, dass Sie sich nicht nur jedes Mal ein neues Thema stellen, sondern sich auch immer eine neue Form der Präsentation dazu ausdenken. Ich kann mich an Bilder an Kleiderhaken erinnern, an Bilder als Plattencover und eben an Bauzäunen.  Diesmal wird das Thema “Kontakt” in kleinen Gruppen a 4 Stück gezeigt, die wie Würfel von der Decke hängen. So kann neben den Wänden auch die Fläche des relativ kleinen Raumes genutzt werden. Es zeigt sich mal wieder, wie divers so ein Thema umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt steht natürlich menschlicher Kontakt, aber auch elektrische und elektronische Kontakte werden von einem Gruppen Mitglied zum Thema hinzugefügt.

What I find admirable about this club is that you not only come up with a new theme every time, but also always come up with a new form of presentation for it. I remember pictures on coat hooks, pictures as record covers and pictures on building fences.  This time the theme “Contact” will be shown in small groups of 4 hanging from the ceiling like cubes. In this way, not only the walls but also the surface of the relatively small room can be used. It shows once again how diversely such a theme can be realised. The focus is of course on human contact, but electrical and electronic contacts are also added to the theme by a group member.

Etwas weiter weg, aber aus biographischen Gründen naheliegend ist der Photoclub Reutlingen der für einen verregneten Sonntag über social Media zu seiner ersten jährlichen Ausstellung `nach Corona´ eingeladen hatte. Der Spitalhofsaal, etwas größer als die Wendelinskapelle, aber auch mit sakralem Touch bietet genug Platz für diesen doch etwas größeren und wahrscheinlich ältesten noch bestehenden Photoclub im Ländle. Zudem haben die Aussteller wohl nicht zum ersten Mal eine platzsparende Präsentation auf selbstgezimmerten, dreibeinigen Staffeleien gewählt. Der serielle Ansatz lässt sich auch schon in den drei Bildern pro Mitglied einigermaßen verwirklichen, zumindest waren alle Staffeleien mit thematisch zusammenhängenden Bildern bestückt. Die Vielfalt der Themen spiegelt eine Atmosphäre, in dem Jede/r sein Spezialgebiet entwickeln und präsentieren darf.

A little further away, but close by for biographical reasons, is the Photoclub Reutlingen, which invited visitors via social media to its first annual exhibition ‘after’ Corona’ on a rainy Sunday. The Spitalhofsaal, somewhat larger than the Wendelinskapelle, but also with a sacral touch, offers enough space for this somewhat larger and probably oldest still existing Photoclub Im Ländle. Moreover, it is probably not the first time that the exhibitors have chosen a space-saving presentation on three-legged easels they have made themselves. The serial approach can also be realized to some extent in the three pictures per member – at least all the easels were equipped with thematically related pictures. The variety of themes reflects an atmosphere in which everyone is allowed to develop and present his or her special field.

Ich kann gar nicht alle Themen aufzählen, aber es waren sicher an die dreißig Staffeleien aufgestellt, zwischen denen man sich gut bewegen konnte, obwohl die Ausstellung sehr gut besucht war. Unter anderem auch daher, dass die Bilder in diesem Rahmen nur für einen Tag gezeigt werden. Danach, und das finde ich auch eine gute, nachahmenswerte Präsentationsform, hängen oder stehen diese Bilder, und wohl auch noch mehr, bei verschiedenen Läden in der Wilhelmstraße und an anderen Orten der Altstadt. Da kann man dann den Kunstgenuss mit Shopping oder zumindest einem Stadtspaziergang kombinieren.

Im oberen Stockwerk des Spitalgebäudes, in dem im Übrigen auch das Theater in der Tonne untergebracht ist, für dass ich als Jugendlicher den Statisten gegeben habe, wurden dann bewegte Bilder präsentiert. Zum Teil wortwörtlich. Ewald Manz hat eine Präsentation mit Cinegrammen zusammengestellt, die ein wenig an die bewegten Wandbilder in den Harry Potter-Romanen erinnern. Der größte Teil des Bildes ist statisch, aber ein oder zwei Details sind animiert. Das erlaubt sehr interessante Effekte und ist sicher etwas, womit man seine Multimediaschau etwas aufpeppen kann. Dazu einige von den Photoreisen der Mitglieder nach Schottland, Jordanien und auf die Lofoten kündende Multimedia-Shows. Sicher eine Form der Präsentation, die den heutigen Sehgewohnheiten, die nach bewegten Bildern verlangen, entgegenkommt.

Spannend für mich persönlich war auch die Tatsache, dass mein Vater irgendwann in den Siebzigern (so gut kann er sich daran nicht mehr erinnern) Mitglied in diesem Club war. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, muss es ein Generationswechsel im Club gewesen sein, der ihn irgendwann zum Wiederaustritt bewogen hat. Generationswechsel muss dieser Club seit der Gründung 1936 schon einige überstanden haben.

I can’t list all the themes, but there were certainly about thirty easels, between which it was easy to move, even though the exhibition was very well attended. One of the reasons for this is that the pictures are only shown for one day. Afterwards, and I think this is a good form of presentation worthy of imitation, these pictures and probably more will be hanging or standing in various shops in Wilhelmstraße and other places in the old town. You can then combine the enjoyment of art with shopping or at least a walk through the city.

On the upper floor of the hospital building, which incidentally also houses the theatre in the barrel for which I was an extra as a teenager, moving pictures were presented. Partly literally. Ewald Manz put together a presentation with cinegrams that reminded me a little of the moving murals in the Harry Potter novels. Most of the image is static, but one or two details are animated. This allows for very interesting effects and is certainly something to spice up your multimedia show with. In addition, some multimedia shows announcing the members’ photo trips to Scotland, Jordan and the Lofoten Islands. Certainly a form of presentation that meets today’s visual habits, which demand moving images.

Exciting for me personally was also the fact that my father was a member of this club sometime in the seventies (he can’t remember it that well). If I understood him correctly, it must have been a generational change in the club that made him leave again at some point. This club must have survived several generational changes since it was founded in 1936.

5 Comments

  1. Horst Hirning

    Lieber Rolf,
    dein Bericht über unsere Ausstellung im Spitalhof hat mich sehr überrascht. Gerne hätte ich mich mit dir unterhalten, ich war den gesamten Tag anwesend.
    Viele Grüße
    Horst

    • Rolf Noe

      Hallo Horst
      Mich hat es selbst überrascht, dass ich es geschafft habe, genau an diesem Sonntag im Reutlingen zu sein. Da ich meine Jugendjahre dort verbracht habe und meine Eltern immer noch dort wohnen, habe ich auch noch einen Bezug zur Stadt. Mein Blog verbindet ja immer wieder erlebtes, photographisches und biographisches mit Gedanken dazu. Insofern passt das. Was ich nicht wusste, ist, dass Du auch in dem Club bist. Ich habe ein wenig mit einigen der anwesenden Mitglieder gesprochen, aber sonst war es eher so ein erster Eindruck. Danach bin ich noch ein wenig durch die Innenstadt marschiert. Hier ein Beleg dafür: https://www.instagram.com/p/Cc76-QPIF4D/

      • Horst Hirning

        Hallo Rolf,
        aus unseren bisherigen Kontakten konntest Du das wirklich nicht erschließen. Übrigens, die Staffelei im letzten Bild Deines Beitrags, die mit den Architekturaufnahmen in schwarzweiß, ist meine.
        Ich wünsche Dir noch viele Anlässe für tolle Berichte
        Horst

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