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Ein Blick in die Tanztempel / A Glimpse of the Dance Temples

Vielleicht als eine Form der Vergangenheitsbewältigung, vielleicht nur aus Neugierde oder dem Bedürfnis heraus, mein Horizont zu erweitern bin ich bei meinem letzten Besuch in Frankfurt ins MOMEM (Museum Of Modern Electronic Music) gegangen.

Wie kann man Musik ausstellen? Wie kann man etwas. das kaum 30 Jahre her ist ins Museum bringen? Alles Fragen, die die Macher des MOMEM, wie ich finde, schlüssig gelöst haben. Es beginnt mit einer Galerie von zeitgenössischen DJs und Produzenten heutiger elektronische Musik. Diese wurden gefragt, was die Haupteinflüsse aus den Gründerjahren dieses Genres waren. Aus den Antworten wurde eine Auswahl von Titeln destilliert, die man dann in Hauptausstellungsraum durch eine Vielzahl von, von der Decke baumelnden, Kopfhörern anhören kann. So weit so gut. Warum ich aber hier über ein Musikmuseum schreibe, das findet an den Wänden dieses Haupt-Ausstellungsraumes statt. Auf Bildschirmen werden Bildern aus Clubs und von Tanz-Events gezeigt, gemacht von Photographen von denen ich zum Teil noch nie etwas gehört hatte.

Das waren z.B. Soulla Petrou aus London. Sie ist auch auf Instagram vertreten und hat in einem Musik-Photobuch namens “Rewind” die Musikszene der ‘90er & ‘00er Jahre in Szene gesetzt. Karl Magee, der 1998 in Dublin geboren wurde, Daniel Herrmann, ein Musiker und Photograph, der 1985 in Frankfurt geboren wurde und exklusive Photorechte im Club Robert Johnson in Offenbach hatte, I am Johannes aus Berlin, der klassisch auf Film photographiert und Sophie Garcia  aus Burkina Faso, die auf Instagram als sgarcia unterwegs ist, Sascha LÜÖND, der 1968 in Frankfurt geboren wurde und auch auf Instagram verfolgbar ist, Wesley Triber, der 2007 in Paris geboren wurde und `analog only´ photographiert sowie Simon Burstall, der 1975 in Darwin das auf dem Kopf stehende Licht der Welt erblickt hat. Eine ganze Reihe von Photographen, die mir erstmals über den Weg gelaufen sind, vielleicht weil sie mit der elektronischen Musik auf ein Gebiet spezialisiert sind, mit dem ich bisher nicht so viele Berührungspunkte hatte.

Maybe as a form of coming to terms with the past, maybe just out of curiosity or the need to broaden my horizons, I went to MOMEM (Museum Of Modern Electronic Music) on my last visit to Frankfurt.

How can you exhibit music? How can you bring something that is barely 30 years old into a museum? All questions that I think the makers of MOMEM have solved coherently. It starts with a gallery of contemporary DJs and producers of today’s electronic music. These were asked what were the main influences from the founding years of this genre. A selection of tracks was distilled from the answers, which you can then listen to in the main exhibition space through a multitude of headphones dangling from the ceiling. So far so good. But why I’m writing about a music museum here takes place on the walls of this main exhibition space. On screens are shown pictures from clubs and dance events, made by photographers of whom I had never heard before.

These were, for example, Soulla Petrou from London. She’s also on Instagram and featured the music scene of the ’90s & ’00s in a music photo book called “Rewind”. Karl Magee, born in Dublin in 1998, Daniel Herrmann, a musician and photographer born in Frankfurt in 1985 who had exclusive photo rights at Club Robert Johnson in Offenbach, I am Johannes from Berlin who does classical photography on film and Sophie Garcia  from Burkina faso, who is on Instagram as sgarcia, Sascha LÜÖND, who was born in Frankfurt in 1968 and can also be followed on Instagram, Wesley Triber, who was born in Paris in 2007 and photographs `analog only’, and Simon Burstall, who saw the upside-down light of day in Darwin in 1975. A whole series of photographers who have run across my Way for the first time, perhaps because they specialize in electronic music, in an area with which I have not had so many points of contact.

Höhepunkt dieser Bilderschau ist eine Ecke in der auf zwei Leinwänden Bilder von Sandra Mann gezeigt werden. Einen Kopfhörer auf den Ohren kann man hier eine Fülle von Bildern aus ihren zwei frühen Büchern `Daylife´ und vor allem `Nightlife´  über sich ergehen lassen. Sandra Mann wurde 1970 in Frankfurt geboren und hat bereits ein breites photographisches Oeuvre geschaffen, ist in verschiedensten Funktionen, unter anderem als Kuratorin unterwegs und gehört, obwohl sie schon recht bekannt ist, auch zu den Photographinnen, die ich noch nicht kannte.

Kürzlich hat Sandra Man das MOMEM persönlich besucht und sich die Ausstellung zeigen lassen. Sowas bekommt man dann plötzlich mit, wenn man anfängt  der Photographin oder dem MOMEM zu folgen.

Ich kann nicht sagen, dass der Besuch mich zu einem glühenden Fan elektronischer Musik gemacht hat, aber er hat eine leichte Wehmut geweckt darüber, nicht bei diesen ekstatischen Tanzevents der 90er und 00er Jahre dabei gewesen zu sein.

The highlight of this picture show is a corner in which pictures by Sandra Mann are shown on two screens. Headphones on, you can enjoy a wealth of images from her two early books ‘Daylife’ and especially ‘Nightlife’. Sandra Mann was born in Frankfurt in 1970 and has already created a wide photographic oeuvre. She is active in various functions, among others as a curator, and although she is already quite well known, she is also one of the photographers I did not know yet.

Sandra Man recently visited MOMEM in person and had the exhibition shown to her. That’s what you get when you start following the photographer or the MOMEM.

I can’t say that the visit made me an ardent fan of electronic music, but it did awaken a slight melancholy about not having been at those ecstatic dance events of the 90s and 00s.

Translated with the help of DeepL.com

3 Comments

  1. Klaus

    “…aber er hat eine leichte Wehmut geweckt darüber, nicht bei diesen ekstatischen Tanzevents der 90er und 00er Jahre dabei gewesen zu sein.”
    Dafür hatten wir Tangerine Dream und fremde Stoffe mit merkwürdigen Wirkungen!

    • Rolf Noe

      Ja, wahrscheinlich hat jede Generation ihre Rhythmen und ihre Stöffchen. Aber in den Siebzigern und auch noch in den Achtzigern war ich, zumindest gefühlt, dabei. In den Neunzigern eben nicht. Man kann nicht alles haben und anscheinend kann man auch nicht `forever young´ bleiben. Dabei haben sie das doch gesungen damals, und wir haben’s geglaubt.

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