“Paradise is exactly where you are right now, only much, much better”
Laurie Anderson (from the song `language is a virus´)
Gegenmodelle zum Fotokommerz
Wenn man über das Stadium raus ist, wo man noch von einem Kurs `Einführung in die Digitalfotografie´ an der lokalen Volkshochschule profitieren kann und wenn man sich bei der Menge an kostenlosen Videotutorials nicht so richtig entscheiden kann, was man wirklich braucht; Spätestens dann landet man bei den unzähligen Angeboten im Internet, die einem versprechen Einem bei der Hand zu nehmen und auf dem kürzesten Weg zur Meisterschaft zu führen.
Bei den Videoportalen wie Youtube oder Fototv sowie bei den vielen Angeboten auf den Homepages einzelner Fotografen bleibt das Problem der Auswahl der relevanten Themen. Zugegeben, wenn man etwas clever ist und Zeit auf suchen verwenden kann, findet man wahrscheinlich zu fast jedem Thema irgendwo auch kostenlose „Anleitungen“. Wenn man sich so ein wenig umgesehen hat beginnt unweigerlich die Phase, wo man dann auch per email mit Angeboten zu Workshops, Reisen und Meisterkursen bombardiert wird.
Ich will nur mal zwei Beispiele rausgreifen. Einmal die Heidelberger Sommerschule der Fotografie wo wirklich gute Leute Kurse anbieten in denen man wahrscheinlich einiges lernen kann. Vorausgesetzt man hat das Geld und ist bereit es in die Weiterentwicklung der eigenen `skills´ zu investieren. Als zweites Beispiel möchte ich David Duchemin erwähnen, der mit ausgefeilten Marketingstrategien das Versprechen, dich zum besseren Photographieren zu bringen vermarktet. Da geht es dann soweit dass man für eine regelmäßige Gebühr von schlappen 500$/Jahr in so eine Art Schülerverhältnis eintritt, was schon verdächtig an die Gefolgschaft eine Gurus erinnert.
Wenn man sich auf den nächsten Schritt in der eigenen Entwicklung konzentriert anstatt auf die ferne Meisterschaft zu starren gibt es aber auch gute Wege des gemeinsamen Lernens und Lernens voneinander, die ich auch anhand von zwei Beispielen aus meiner unmittelbaren Erfahrung verdeutliche möchte. Das eine ist ein Fotoclub. Ich selbst bin seit fast zehn Jahren im örtlichen Club „Querformat Schömberg“. Unabhängig davon, wie so ein Club organisiert wird gibt es dort immer Möglichkeiten voneinander zu lernen. Auf gemeinsamen Exkursionen, kann man den Kollegen über die Schulter schauen. Durch die gemeinsame Betrachtung und Bewertung von selbst gemachten Bildern (dazu später einmal mehr) schult man seinen Blick. Natürlich ist das Level, das man dabei erreichen kann kein Meisterlevel, aber durch das Ausprobieren und den Austausch bekommt man die Chance sich weiterzuentwickeln – und darum geht’s ja auf dem Weg, oder?
Noch interessanter finde ich das Lern-modell des fotocamps. Seit 2011 gibt es z B. in Pforzheim alle zwei Jahre so ein, nach dem Modell des Barcamps organisiertes, fotocamp-Wochenende. Dadurch dass Referenten aus dem Publikum requiriert werden und man sich gegenseitig unterrichtet oder gemeinsam ein Thema bearbeitet entfallen die hohen Kosten für Referenten und mit ein paar Sponsoren kann der Teilnahmebeitrag sehr niedrig gehalten werden. Soviel ich weiß gibt es noch Karten für das camp im September diesen Jahres.
Es ist schade dass solche Formen des kooperativen Lernens nicht weiter verbreitet sind. Aber das können wir ja ändern.
Countermodels to photo-commerce
When you’re past the stage, where you can still benefit from a beginner course in digital photography at the local community college, and if you can not really decide what you really need in the amount of free video tutorials; At the latest then you end up with the countless offers on the Internet, the promise to take one by the hand and lead the shortest route to the championship.
With Videoplatforms like Youtube or Fototv as well as with the many offers on the homepages of individual photographers the problem of the selection of the relevant topics remains. Granted, if you’re smart and can spend time searching, you’ll probably find free “tutorials” for almost any topic. If you have looked around a bit, the phase inevitably begins, where you will also be bombarded by email with offers for workshops, travels and masterclasses.
I just want to pick out two examples. One is the Heidelberg summer school of photography where really good people offer courses in which you can probably learn a lot. Provided you have the money and are ready to invest in the development of your own skills. As a second example, I would like to mention David Duchemin who, with sophisticated marketing strategies, promises to bring you to better photography. From there it goes so far that you enters for a regular fee of a slack $ 500 / year in a kind of student relationship, which already suspiciously reminds me of the followers of a guru.
If you focus on the next step in your own development instead of staring at the distant mastery, there are good ways of learning from each other and learning together, which I want to illustrate with two examples from my immediate experience. One is a photo club. I myself have been in the local club “Querformat Schömberg” for almost ten years. Regardless of how such a club is organized there are always opportunities to learn from each other. On joint excursions, one can look over the colleague’s shoulder. Through the joint consideration and evaluation of self-made pictures (more on that later) one trains one’s capacity of seeing. Of course the level you can achieve there is not a master level, but by trying and sharing, you get the chance to evolve – and that’s what is important on the way, right?
I find the learning model of the fotocamp even more interesting. Since 2011, for example, in Pforzheim every two years, there is a fotocamp weekend organized according to the model of the barcamp. The fact that speakers are requisitioned from the audience and that people teach each other or work together on a topic eliminates the high costs for speakers and with a few sponsors, the participation fee can be kept very low. As far as I know, there are still tickets for the camp this September.
It is a pity that such forms of cooperative learning are not more widespread. But we can change that.
Beim kommenden fotocamp in Pforzheim bin ich gerne wieder dabei. Die Veranstatltung ist eine hervorragende Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Man lernt nicht nur Techniken, sondern auch spannede Fotograf*Innen kennen. Und was man daraus macht, kommt auf jeden selbst an.
Auch der Fotoclub Querformat in Schömberg ist für mich nicht nur ein nettes Zusammensein, sondern auch eine Gedankenbörse. Hier habe ich die Anregung für die Multimedia-Shows (https://photo-philosophy.net/multimedia-prasentationen-multimedia-presentations/) bekommen. Zusammen mit zwei anderen Clubmitgliedern enstand ein ca. 20-minütiges Werk über das Technische Museum Pforzheim. Jeder hat dabei seine Erfahrungen und Stärken eingebracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Show nahm am Wettberwerb der Filmamatuere teil und nahm am Finale der Sektion Dokumentarfilm in Dorfen teil.