Menu Close

Freudevolle Architektur / Joyfull architecture

Rüdiger Flöge spricht über den architekturbild e.v., der diese Veranstaltung überhaupt erst möglich macht. Rüdiger Flöge talks about architekturbild e.v. which makes this event possible in the first place.

Was erwartet man am allerwenigsten wenn man auf eine Ausstellung mit Architekturfotos geht? Spaß! Das Genre ist  dafür bekannt akribisch, ernsthaft und staubtrocken zu sein. Nicht so wenn es um den „Europäischen Architekturfotografie-Preis 2019“ geht.

Glaubt man den Rednern auf der Vernissage im Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart war dieser Wettbewerb von Beginn in den 90er Jahren an darauf ausgerichtet den photographischen und zwar den künstlerisch-photographischen Blick zu belohnen. Alle zwei Jahre werden Themen wie “Dazwischen”, ” Nachbarschaft”, ” Grenze”, “neue Heimat”, “Visionen” und so weiter ausgelobt und aus den eingesandten Photoserien die gelungensten ausgesucht.

Der Sieger dieses Jahres ist Dirk Härle mit einer eigentlich ziemlich disparaten Serie mit Einzelbildern, wie Sie skuriler nicht mehr sein könnten. Am herausragendsten in verschiedenen Hinsichten vielleicht jener orangene Plastiksitz der vor verschneiter Landschaft auf einem wie dafür geschaffene schiefen Baum montiert war und jetzt das Ausstellungsplakat ziert. Ist das noch Architektur? Ja haben die Jurymitglieder gesagt und zwar Freudvolle.  Zwei weitere gleichwertige Preise gingen an den Leipziger Photographen Nikolas F. Kammerer und die Berliner Photographen Alexander Mai und Mikula Platz für ihre Serie „CHP – Copenhagen´s Playground Heterogenity“. Kammerer hat sich nachts mit der Kamera auf den Abenteuerspielplatz geschlichen und präsentiert mit Blitz und Witz die bunten Kinder-Lattenbauten als große Architektur.

Andreas Langen, eines der Jurymitglieder, erinnerte in seiner Rede noch einmal daran, dass die Bilder der Bauten oft eindrücklicher sind als die Bauten selber. Er wehrte sich auch vehement gegen das Vorurteil, dass Architekturphotographie dokumentarisch sei. Die Realität der Bilder ist immer eine Konstruierte. Ob nun nach den Regeln der Zunft wie es bei den Profi-Architekturfotografen geschieht oder nach den individuellen Formvorstellungen der Teilnehmer dieses Wettbewerbsist dabei unerheblich.

Die Jury jedenfalls hatte sicher keinen einfachen Job, aus über 100 eingesandten Bildserien 28 auszusuchen. Wer wissen will was dabei rauskam besucht die Ausstellung im Treffpunkt Rotebühlplatz (Ebene 3-5) in Stuttgart bis zum 2.2.2020 oder informiert sich auf der Homepage des Vereins .

Noch zwei Erwähnungen, die die Vielfalt der bildahften Darstellungen zeigen, seien mir erlaubt. Zum einen die Schallschutzwände von Rainer Friedl. Er hat aus dem fahrenden Auto Schallschutzwände abgelichtet, so, dass man die Strukturen nur noch ahnt und die Streifen als Rhythmus wahrnimmt und zum zweiten die Serie von Victor S. Brigolla, der in seiner Serie „Die Ruhe vor dem Sturm“   Festzelte kurzerhand zu Architektur erklärt und Detailaufnahmen einer herrlichen  Aufgeräumtheit präsentiert.

Lachen musste ich als Triple-Liebhaber über die Begründung, warum man sich ursprünglich für vier statt drei Fotos pro Serie entschieden hatte. Das mittlere Bild wäre sonst im Katalog immer in der Ritze gelandet. Vier passen da besser rein – das sieht man den Katalog heute noch an.

What do you least expect when you go to an exhibition with architectural photos? Fun! The genre is known for being meticulous, serious and dust-dry. Not so when it comes to the “European Architectural Photography Prize 2019”.

If you believe the speakers at the vernissage at the Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart, this competition was designed from the beginning in the 90s to reward the photographic and indeed the artistic-photographic gaze. Every two years, themes such as “in between”, “neighbourhood”, “border”, “new homeland”, “visions” and so on are offered and the most successful photo series are selected from the submitted ones.

The winner of this year is Dirk Härle with a rather disparate series of single pictures, that couldn’t be more bizarre. Perhaps most outstanding in various respects is the orange plastic seat mounted on a sloping tree in front of a snow-covered landscape and now adorning the exhibition poster. Is that still architecture? The members of the jury said yes, and a joyfull one.  Two other prizes of equal value went to the Leipzig photographer Nikolas F. Kammerer and the Berlin photographers Alexander Mai and Mikula Platz for their series “CHP – Copenhagen’s Playground Heterogenity”. Kammerer snuck into the adventure playground with his camera at night and presents the colourful children’s laths with lightning and wit as great architecture.

Andreas Langen, one of the jury members, reminded in his speech that the pictures of the buildings are often more impressive than the buildings themselves. He also vehemently resisted the prejudice that architectural photography is documentary. The reality of the images is always a constructed one. Whether according to the rules of the trade, as is the case with professional architectural photographers, or according to the participants’ individual ideas of form, this competition is irrelevant here.

In any case, the jury certainly had no easy job choosing 28 from more than 100 image series submitted. If you want to know what came out of it, visit the exhibition in the Treffpunkt Rotebühlplatz (levels 3-5) in Stuttgart until 2.2.2020 or inform yourself on the homepage of the association.

I would like to make two more mentions which show the variety of the pictorial representations. On the one hand the noise barriers of Rainer Friedl. He photographed noise barriers from a moving car in such a way that one only suspects the structures and perceives the stripes as rhythm and, secondly, the series by Victor S. Brigolla , who in his series “Die Ruhe vor dem Sturm” (The calm before the storm) declares festival tents as architecture and presents detail shots of a wonderful tidiness.

As a triple lover, I had to laugh at the reason why they had originally decided on four instead of three photos per series. Otherwise, the middle picture in the catalogue would always have ended up in the crack. Four fit in better – you can still see that in the catalogue today.

Translated with the help of www.DeepL.com/Translator

.

Leave a Comment / Schreib einen Kommentar

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.