Unser letzter Photoausflug war so geplant, dass wir uns bei gutem Wetter in den Wald und bei schlechterem Wetter in eine Ausstellung begeben wollten. Das Wetter war gut und wir haben den oft im Wasser stehenden Bäumen in den Rheinauen einen ausführlichen Besuch abgestattet. In der Nähe der Rheinfähre Neuburgweier haben wir nach Herzenslust photographiert. Eine Fülle an umgestürzten oder im Absterben befindlichen Baumskeletten neben immer wieder sprießendem Grün. Auch hier keine natürliche, aber doch eine von der Landwirtschaft verschonte Landschaft.
Danach war unser Bilderhunger aber noch nicht gestillt, sondern wir sind nach Baden-Baden gefahren, um uns in der neueröffneten Galerie Bell Bilder von Frank Kunert anzusehen.
Über Frank Kunert habe ich schon einmal geschrieben, als er hier ganz in der Nähe im Schloss Neuenbürg eine Ausstellung hatte. Damals war er noch weitgehend unbekannt. Inzwischen wird er schon deutlich prominenter ausgestellt. Frank Kunert gehört für mich zu der seltenen Spezies von Photographen, die mit einem ganz eigenen Humor die Mundwinkel der Betrachter nach oben zu hieven wissen.
Our last photo excursion was planned so that we would go to the forest in good weather and to an exhibition in bad weather. The weather was fine, and we paid a detailed visit to the trees in the Rhine floodplains, which were often standing in water. We photographed to our heart’s content near the Neuburgweier Rhine ferry. An abundance of fallen or dying tree skeletons next to ever sprouting greenery. Again, not a natural landscape, but one spared from agriculture.
After that, however, our hunger for pictures was not yet satisfied, but we drove to Baden-Baden to look at pictures by Frank Kunert in the newly opened Galerie Bell.
I have written about Frank Kunert before, when he had an exhibition nearby in Neuenbürg Castle. At that time, he was still largely unknown. He is now exhibited much more prominently. For me, Frank Kunert belongs to the rare species of photographers who know how to raise the corners of the viewer’s mouth with their very own humour.
Das herausstechende Merkmal dieser neuen Galerie, in einem Wohnhaus, einen Spaziergang vom Festspielhaus entfernt, ist, dass sie sich auf Photographie spezialisiert hat, und zwar auf hochwertige künstlerische Photographie. Neben Frank Kunert ist zur Zeit (bis 15.12.24) noch Elizabeth Joan Clarke zu sehen, die auf eine raffinierte und technisch perfekte Art, mit photographischen Mitteln die vergängliche Welt von Stillleben wiederauferstehen lässt. Mehr will ich hier aber gar nicht verraten, denn es gilt die Details selbst zu entdecken, sich in diese zu verlieben und dann den Geldbeutel zu zücken.
Die Galeristin empfängt uns äußerst freundlich, obwohl wir in unseren Wanderklamotten sicher nicht wie Kunden aussehen und erzählt uns von ihrer Vision hier genug Leute hinzulocken, um ihrem Hobby der Photographie eine gepflegte Sichtbarkeit zu verleihen und womöglich auch noch etwas Geld damit zu verdienen. Dazu gehört heutzutage auch eine wahrnehmbare Präsenz auf den Kanälen der sozialen Eitelkeiten wie Instagram.
Ich mache hier dann auch schamlos Werbung dafür, da mal hinzugehen und womöglich mit einem einmaligen Weihnachtsgeschenk im Wert eines Monatsgehaltes wider nach Hause zu fahren. Ich bin im Übrigen gespannt, ob sich genug Bilder verkaufen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Denn dann, da bin ich mir sicher, werden wir noch den einen oder anderen interessanten Künstler oder spannende Künstlerin dort präsentiert bekommen.
The outstanding feature of this new gallery, located in a residential building just a short walk from the Festspielhaus, is that it specializes in photography, and high-quality artistic photography at that. In addition to Frank Kunert, Elizabeth Joan Clarke is currently on show (until 15.12.24), who uses photographic means to resurrect the ephemeral world of still lifes in a sophisticated and technically perfect way. But I don’t want to give any more away here, because you have to discover the details for yourself, fall in love with them and then pull out your wallet.
The gallery owner welcomes us in an extremely friendly manner, even though we certainly don’t look like customers in our hiking gear, and tells us about her vision of attracting enough people here to give her photography hobby the visibility it deserves and possibly even earn some money with it. Nowadays, this also includes a noticeable presence on social vanity channels such as Instagram.
I’ll shamelessly advertise here that I’ll go there and possibly go home with a one-off Christmas present worth a month’s salary. I’m also curious to see whether enough pictures will be sold to keep the business going. Because then, I’m sure, we’ll get to see one or two interesting artists there.
Mal wieder sehr informativ und inspirierend, danke!
Danke! Freut mich immer wieder zu hören, dass das Lesen ebenso viel Spaß macht als das Verfassen.