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Non-Places And Me

Europaviertel Frankfurt

H. Spies: Europaviertel Frankfurt

In einem Blog-Eintrag schreibt Rolf unlängst erhellend über Non-Places. Die klassischen Transit-Räume sind jedoch nicht die einzigen unwirtlichen Orte der Gegenwart. Die aktuelle Architektur in ihrer überwiegenden Masse schreit ihre Verachtung für den Menschen lauthals heraus. Menschen haben in ihr einen genau definierten Zweck zu erfüllen – sei es als Mieter, als Arbeiter und Angestellte, als Kunden oder sonstiger Nutzer. Der Mensch befindet sich darin im permanenten Transit. Die Non-Places sind nicht für den Menschen da, der Mensch ist für sie da. Die Gebäude und Plätze werden auch meist nur aus der Perspektive des Nutzers oder aus der des Nutznießers wahrgenommen.

Es gibt immer wieder Versuche, diese Nicht-Orte zu erobern. Etwa, wenn junge Leute sich an Sommerabenden mit ihren Autos an der Aral-Tankstelle oder auf dem Parkplatz des Einkaufscenters treffen, wenn Rentner die Cafés der Bäckereifilialen in den Supermärkten als eine Art Stammtisch nutzen oder wenn Familien in den Restaurants der chinesischen Ikea-Filialen Picknicks veranstalten und anschließend in der Bettenabteilung ein Nickerchen machen. Solche sozialen Aktionen sind nicht vorgesehen, sie werden bestenfalls geduldet. Die Nicht-Orte sind zutiefst a-sozial. Es sind Lost Places für Lost People.

Mich zieht es immer wieder dorthin, um auf sie meine eigene Weise in Besitz nehmen. Durch die Fotografie reduziert auf zwei Dimensionen und losgelöst aus den Zwängen der Planer und Nutzer beginnen sich die Nicht-Orte zu verwandeln. Das Ungesehene wird sichtbar und die Atmosphäre spürbar. Es erscheint eine Ästhetik, die ihre Quelle nicht in den Einfällen der Architekten hat.

Auf Flickr folge ich einer Reihe von Fotografen, deren Bilder eine ähnliche Perspektive zeigen.

Feliksbln https://www.flickr.com/photos/feliksbln/page2

d. n. alor:  https://www.flickr.com/photos/132810489@N02/

 Albrecht Schlotter: https://www.flickr.com/photos/rucko07/

In a recent blog entry Rolf writes enlighteningly about non-places. But classic transit spaces are not the only inhospitable places of the present. The current architecture in its overwhelming majority screams out its contempt for human beings at the top of its voice. People have a precisely defined purpose to fulfil in it – whether as tenants, workers and employees, customers or other users. The human being in those places is in permanent transit. The Non-Places are not there for people, people are there for them. The buildings and places are also usually only perceived from the perspective of the user or the beneficiary.

There are always attempts to conquer these non-places. For example, when young people meet in their cars at the Aral petrol station or in the shopping centre car park on summer evenings, when pensioners use the cafés of the bakery branches in the supermarkets as a kind of regulars’ table or when families have picnics in the restaurants of the Chinese Ikea branches and then take a nap in the bed department. Such social activities are not part of the regular usage, they are at best tolerated. The non-places are deeply a-social. They are lost places for lost people.

I am always drawn there to take possession of them in my own way. Through photography reduced to two dimensions and freed from the constraints of the planners and users, the non-places begin to transform. The unseen becomes visible and the atmosphere perceptible. An aesthetic appears that does not have its source in the architects’ ideas.

On Flickr I follow a series of photographers whose images show a similar perspective.

Feliksbln https://www.flickr.com/photos/feliksbln/page2

d. n. alor:  https://www.flickr.com/photos/132810489@N02/

 Albrecht Schlotter: https://www.flickr.com/photos/rucko07/

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2 Comments

  1. Rolf Noe

    Vielen Dank fürs weiterdenken und illustrieren meines posts. Besonders gut hat mir gefallen dass Du die Aneignungsversuche erwähnt hast, die zeigen dass wir nicht zur Opferrolle verdammt sind, sondern Chancen haben unsere Lebenswelt zu verändern wenn wir uns aktiv drum bemühen. Ich werde demnächst noch ein wenig an dem Thema weiterdenken. Dieses `sich gegenseitig den Denk-Ball zuwerfen´ gefällt mir außerordentlich gut.

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