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Okinawa Beton / Okinawa Concrete

Okinawa ist die südlichste Präfektur Japans. Von hier aus ist es näher nach Taiwan als nach Tokio. Das Klima ist subtropisch. Der Archipel ist beliebtes Urlaubsziel.
Seit den 90er Jahren komme ich in größeren Abständen regelmäßig auf die Inseln. Viele der Sehenswürdigkeiten habe ich schon bei meinen Besuchen abgelichtet: das vielfarbige Meer, die schönen Küsten, saubere, fast menschenleere Sandstrände, subtropischer Dschungel, beeindruckende Tropfsteinhöhlen, das Marktviertel der Hauptstadt Naha…
Bei meinem jüngsten Besuch im Februar/März diesen Jahres fiel mir zum ersten Mal die moderne Architektur in Okinawa auf. Häuser, die ich schon Dutzende Male gesehen und nie wahrgenommen hatte, weckten mein Interesse.
Die traditionellen Häuser in Okinawa sind aus Holz gebaut. Die Ziegel der auskragenden Dächer fixiert man mit Mörtel. Aus guten Gründen – die Taifune im Frühsommer würden sie sonst fortwehen. Traditionelle Häuser sind selten geworden. Was davon noch nicht abgerissen ist, steht meist leer. Seit den 1960er Jahren ist Beton das bevorzugte Baumaterial.
Diesmal ging ich durch die Wohnviertel und entlang der Hauptstraßen und suchte nach typischen Bauformen. Ich fand vieles – von den nüchternen Zweckbauten der 1960er- und 70er Jahre über die teilweise verspielt wirkenden Einfamilienhäuser der 1980er Jahre bis hin zum aktuellen Kubismus.
Darunter sind einige richtige Schmuckstücke, aber auch arge Entgleisungen. Die Bauvorschriften machen offenbar kaum stilistische Vorgaben.
Auffällig sind die außenliegenden Treppenhäuser bei mehrstöckigen Gebäuden. Sie haben oft skulpturale Wirkung. Am meisten haben mir Bauten im Stil des Beton Brut gefallen. Davon gibt es auf Okinawa einiges.

Okinawa is the southernmost prefecture in Japan. From here it is closer to Taiwan than to Tokyo. The climate is subtropical. The archipelago is a popular holiday destination.
I have been travelling to the islands regularly since the 1990s. I have photographed many sights: the multi-coloured sea, the beautiful coasts, clean, almost deserted sandy beaches, subtropical jungle, impressive stalactite caves, the market district of the capital Naha…


During my most recent visit in February/March this year, I noticed the modern architecture in Okinawa for the first time. Houses that I had seen dozens of times and had never noticed aroused my interest.


The traditional houses in Okinawa are made of wood. The tiles of the cantilevered roofs are fixed with mortar. For good reasons – the typhoons in early summer would otherwise blow them away. Traditional houses have become rare. Those that have not yet been demolished are mostly empty. Concrete has been the favoured building material since the 1960s.


This time I walked through the residential neighbourhoods and along the main streets, looking for typical building styles. I found a lot – from the sober functional buildings of the 1960s and 70s to the sometimes playful-looking detached houses of the 1980s and the current cubism.


There are some real gems among them, but there are also some serious aberrations. The building regulations evidently set hardly any stylistic guidelines.


The external staircases on multi-storey buildings are striking. They often have a sculptural effect. What I liked most were buildings in the Beton Brut style. There is a lot of this on Okinawa.

6 Comments

  1. Rolf Noe

    Super Harald, das gibt den Sonderpreis für nicht-touristische Reisephotographie. Vielleicht kannst Du bei Gelegenheit auch eine Serie mit den verbliebenen traditionellen Häusern dort beitragen, damit man einen Vergleich hat.

    • Harald S.

      Danke! Gute Idee, Rolf. Traditionelle Häuser muss man inzwischen suchen. Sie werden kaum noch irgendwo gebaut, mit einer Ausnahme…

  2. kopfundgestalt

    Recht interessant.
    Die Idee mit den eingebauten Kreislöchern sah ich auch einmal in Italien.
    Beim 3tletzten Bild sind die Aussenflächen konvex nach aussen gekrümmt.
    Beim 4letzten ist das Welldach besonders.

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