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Project INSTAVertigo

INSTAMandala 1- ein Folgeprojekt von INSTAVertigo, das möglicherweise noch fortgeführt wird                  INSTAMandala 1- a follow-up project of INSTAVertigo, which may be continued

Ich möchte gerne hier für alle, die es noch nicht mitbekommen haben – und das werden die meisten sein – von meinem kleinen Experiment auf Instagram berichten. Begonnen hat es mit meinem Beitrag über Instagram. Um diesen zu illustrieren habe ich von meinem Stream einen Screenshot angefertigt, der das quadratische ins Quadrat erhebt (3 Spalten x 3Reihen) 9 Instabilder als ein Ausschnitt aus dem dreispaltigen Stream an Bildern, die erscheinen wenn man Jemandes Stream anklickt. Dieses Bild habe ich dann wiederum als Verweis auf den Blog Bei Instagram gepostet.

I would like to report here for all those who have not yet noticed – and most will – about my little  experiment on Instagram. It started with my post about Instagram. To illustrate it I made a screenshot of my stream that raises the square to the square (3 columns x 3 rows) 9 instagram pictures as a section of the 3-column stream of images that appear when you click on someone’s stream. I posted this image again at Instagram as a link to the blog .

Als dieses Bild in meinem Stream wieder in der Mitte einer neuen Konstellation gelandet war, entstand bei mir die Idee, davon noch mal ein Screenshot zu nehmen und ihn wieder um zu posten.

When this picture landed in my stream again in the middle of a new constellation of nine I had the idea to take a screenshot of it and post it again.

Und wenn der wiederum in die Mitte der ersten neun Bilder kommt wieder einen Screenshot zu nehmen, ihn zu posten und so weiter. Die Idee ist den Stream in einen Strudel zu verwandeln.

And when the one was in the middle of the first nine images, I came back to take a screenshot, post it and so on. The idea is to turn the stream into a vortex.

Der Denkfehler, den ich dabei gemacht habe, ist die Annahme, die Leute würden meinen Stream anschauen. Dem ist aber nicht so. Die meisten werden auf `Home´ den eindimensionalen Strom konsumieren und nur auf einen individuellen Stream wechseln, wenn der, aus welchen Gründen auch immer, ihre Aufmerksamkeit erlangt hat und sie mehr Bilder von diesem User sehen wollen. Ich habe also mein kleines Spielchen sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit als so eine Art intellektuelle Patience gespielt.

The mistake I made, was thinking that people would watch my stream, but that is not the case. Most people will consume the one-dimensional stream on `home´ and will only switch to an individual stream if it has caught their attention, for whatever reason and they want to see more pictures of that user. So I played my little game in public as a kind of intellectual patience.

Wäre ich in der Kunstszene würde ich jetzt ein Projekt oder eine Ausstellung draus machen und einen schönen Text darüber, wie sich das Medium mit meiner Hilfe selbst reflektiert und wie diese formale Spielerei das Strömen in einen Strudel verwandeln würde, der dann in einen wilden Tanz den ganzen Mist den Abfluss runter laufen lassen würde. Das funktioniert im Imaginären. Im Realen läuft alles weiterhin glatt.

Mich regt es aber zum Nachdenken über das Medium an. In der Rückschau fällt mir ein, dass es mal ein Programm namens INSTAGRID gab (vielleicht noch gibt) dass ein Bild in 9 Teile zerschnitten hat (wenn man meinen Stream lange genug stromaufwärts schwimmt kann man es immer noch finden) die dann als neun Bilder gepostet werden. 9 Bilder (3 x 3) die erstmal ein Ganzes ergeben (in der Stream-Ansicht), dann zersplittern und sich erst neun Bücher später wieder zu einem Ganzen fügen. Das gilt im, übrigen auch für die INSTAVertigo- Bilder und das INSTAMandala, nur dass sich kaum Jemand die Mühe machen wird in einem Instagramstream Archeologie zu betreiben. War ein schönes Spielchen damals, das macht man ein oder zweimal und dann geht’s weiter im INSTA-stream. Wie man es auch dreht und wendet solche Aktionen sind nicht mal mehr Sand im Getriebe.

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If I were in the art scene, I would now make a project or an exhibition out of it and write a nice text about how the medium reflects itself with my help and how this formal play would turn the flow into a whirlpool that would then run down the drain in a wild dance all the crap. That works in the imaginary. In the real world everything continues to run smoothly.

But it makes me think about the medium. In retrospect I remember that there once was a program called INSTAGRID (maybe still exists) that cut a picture into 9 parts (if you swim my stream upstream long enough you can still find it) which are then posted as nine pictures. 9 pictures (3 x 3) which first form a whole (in the stream view) then split up and only nine books later form a whole again. This is also true for the INSTAVertigo pictures and the INSTAMandala, except that hardly anyone will take the trouble to do archaeology in an Instagramstream. It was  a nice little game back then, you do that once or twice and then it goes on in the INSTA-stream. No matter how you twist and turn it, such actions are not even sand in the gears anymore.

Wilhelm Flusser gibt uns in diesem Zusammenhang folgenden Rat:

„Erstens man kann den Apparat mit seiner Sturheit überlisten. Zweitens, man kann in sein Programm menschliche Absichten  hineinschmuggeln, die nicht in ihm vorgesehen sind. Drittens man kann den Apparat zwingen Unvorhergesehenes, Unwahrscheinliches, Informatives zu erzeugen. Viertens, man kann den Apparat und seine Erzeugnisse verachten und das Interesse vom Ding überhaupt abwenden um es auf Information zu konzentrieren. Kurz, Freiheit ist die Strategie, Zufall und Notwendigkeit der menschlichen Absicht zu unterwerfen. Freiheit ist, gegen den Apparat zu spielen.“

Aber auch dieser Rat greift nur noch teilweise. Das Medium siegt in der Regel über die Kreativität der Nutzer. Der Stream wäscht alle menschlichen Absichten hinfort.

Wilhelm Flusser gives us the following advice in this context:

“First, you can outwit the apparatus with your stubbornness. Secondly, one can smuggle into its program human intentions that are not intended in it. Third, one can force the apparatus to produce the unforeseen, the improbable, the informative. Fourthly, one can despise the apparatus and its products and turn one’s interest away from the thing at all in order to concentrate it on information. In short, freedom is the strategy of subjecting chance and necessity to human intention. Freedom is to play against the machine.”

But even this advice is only partially effective. The medium usually triumphs over the creativity of the users. The stream washes away all human intentions.

Translated with the help of www.DeepL.com/Translator

3 Comments

  1. Harald S.

    Ich finde das ja sehr tapfer, mit welcher Hartnäckigkeit Du gegen die Windmühlen anrennst!

    • Rolf Noe

      Danke, aber das macht mir Spaß. Vieleicht so ein Rest von meinem jugendlichen Revoluzzertum.

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