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Scheibenwelt Ikonographie /Discworld Iconography

Coverausschnitt des ersten Scheibenwelt Romans von Terry Pratchet / Cover cutout of the first Disc world novel by Terry Pratchet (copyright Piper-Verlag)

Für Uneingeweihte muss evtl. am Anfang noch erwähnt werden, dass die Scheibenwelt auf dem Rücken von vier Elefanten ruht, die ihrerseits wieder auf einer riesigen Schildkröte stehen, die sich, wahrscheinlich sehr gemächlich, durchs All bewegt.

Schon im ersten Scheibenwelt-Roman von Terry Pratchet spielt ein Bild-Apparat eine wichtige Rolle. Zweiblum, der Tourist aus dem Achatenen Reich hat außer der hinterherlaufen und zu beißenden Kiste auch noch einen kleinen schwarzen Apparat dabei. Damit macht er Bilder von seinen Abenteuern in Ankh-Morpork. Bald stellt sich heraus, dass in der Kiste ein kleinerer Homunkulus steckt, der, solange er Farbe und was zu essen hat, auf einer kleinen Staffelei sehr farbgetreue Bilder malt, die dann auf einer Glasplatte ausgegeben werden.

Was aus unserer Sicht also eine Art Polaroid-Kamera ist, die mit Hilfe von ein wenig Magie Abbilder aller möglichen spannenden Ereignisse machen kann, ist für die Ankh-Morporkianer ein Mysterium. Die Angst und Scheu vor dem eigenartigen magischen Kasten lässt sich aber durch wenige Goldmünzen effektiv bekämpfen. Besonders aufschlussreich ist die Szene, in der der Homunculus erzürnt eine Klappe öffnet, um Rincewind mitzuteilen, dass `Rosa´ ausgegangen sei. Jetzt könne man nur noch Schwarz-Weiß-Bilder machen. Er wirft Rincewind vor, viel zu viele Bilder von den nackten Damen in den Bordellen gemacht zu haben. Das hat alles Rosa verbraucht. Im weiteren Verlauf wird die Handlung dann aber so turbulent, dass die Protagonisten nicht mehr so recht zum photographieren kommen. Der Apparat heißt Ikonograph  und spielt auch in anderen Scheibenwelt-Romanen eine Rolle. Z.B. in “Die volle Wahrheit” in dem Pratchet den Journalismus auf die Schippe nimmt. Der Ikonograph muss mit Hilfe von Salamandern betrieben werden, wenn weniger Licht zur Verfügung steht. Das Geheimnis dahinter, dass der Homunkulus so akkurate Bilder machen kann, liegt darin, dass diese Wesen so gut wie keine Phantasie haben und deswegen sehr realistische Bilder malen. Ansonsten sind diese Wesen im Rahmen ihrer Möglichkeiten folgsam und tun, was man ihnen sagt. Im fünften Elefant´ kommen Nano-Homunculi vor, die in Spionage-Taschen-Kameras zum Einsatz kommen. In neueren Kameras (die in `Bewegte Bilder´ zum Einsatz kommen) werden drei Homunkuli mit verschiedenfarbigen Brillen eingesetzt (RGB), um noch schnellere Farbbilder zu bekommen. In Kameras, die bewegte Bilder machen sollen, kommen ganze Heere von Homunkuli zum Einsatz.

Nun, wer mehr darüber erfahren möchte, wie Photographie in parallelen Welten funktioniert, muss halt die Scheibenwelt-Romane  lesen oder sie sich von Tante YouTube vorlesen lassen.

Disclaimer: Von der Scheibenwelt begeistert zu sein heißt noch lange nicht das man ein Flatearther ist.

For the uninitiated, it may be necessary to mention at the beginning that the Discworld  rests on the backs of four elephants, which in turn stand on a giant turtle that moves, probably very leisurely, through space.

Already in the first Discworld novel by Terry Pratchett, a picture apparatus plays an important role. Zweiblum, the tourist from the Agatean Empire, has a small black apparatus with him in addition to the chasing and biting box. He uses it to take pictures of his adventures in Ankh-Morpork. It soon turns out that the box contains a small imp, which, as long as it has paint and something to eat, paints very true-colour pictures on a small easel, which are then printed on a glass plate.

So what’s from our point of view a kind of Polaroid camera that, with the help of a little magic, can take pictures of all kinds of exciting events, is a mystery to the Ankh-Morporkians. However, the fear and awe of the peculiar magic box can be effectively combated by a few gold coins. Particularly revealing is the scene in which the homunculus angrily opens a flap to tell Rincewind that ‘pink’ has run out. Now only black and white pictures can be taken. He accuses Rincewind of taking far too many pictures of the naked ladies in the brothels. That used up all the pink. As the story progresses, however, the plot becomes so turbulent that the protagonists don’t really get around to taking pictures. The device is called an iconograph  and also plays a role in other Discworld novels. For example, in “The Truth” in which Pratchet takes journalism for a ride. The iconograph has to be run by salamanders when there is less light available. The secret behind the homunculus being able to make such accurate pictures is that these beings have virtually no imagination and therefore paint very realistic pictures. Otherwise, these beings are obedient within their means and do what they are told. The ‘fifth elephant’ features nano-homunculi that are used in spy pocket cameras. In newer cameras (used in ‘Moving Pictures’) three imps with different coloured glasses are used (RGB) to get even faster colour pictures. In cameras that are supposed to take moving pictures, whole armies of imps are used.

Well, if you want to know more about how photography works in parallel worlds, you’ll just have to read the Discworld novels or have them read to you by Auntie YouTube.

Disclaimer: Being enthusiastic about the Disc world does not mean that you are a flatearther.

***Translated with the help of www.DeepL.com/Translator***

4 Comments

  1. Andreas

    Mit der Scheibenwelt hatte ich ja nur bei drei, vier Bänden mit der Bearbeitung der Übersetzung zu tun, in den alten Ausgaben stehe ich noch drin unter Redaktion. Den zum Teil genialen Sprachwitz des durchaus unleidlichen Autors zu übertragen, war im Grunde eine Loose-Loose-Situation. Wenn man versuchte, seine Übersetzungsversuche zu ironisieren, fiel man durch, und wenn nicht, auch. Glücklicherweise hat mich dann der Skandal nicht mehr erreicht, er traf einen Freund von mir, der die Redaktion übernommen hatte.

    Ich habe noch keinen Blick in die neuen (neuübersetzten?) Ausgaben geworfen, kriege aber dann und wann noch mal ein Belegexemplar zugeschickt. Meine kurze Begegnung mit Terry Pratchett 199* war eher abtörnend. Als Desktop Editor existierte ich für ihn nicht. (Man hat ja auch seinen Stolz.) Aber ich fand auch seinen riesigen schwarzen Hut echt schäbig. Schäbig mit “ch”.

    • Rolf Noe

      Spannend, dass Du den Herren aus erster Hand kennengelernt hast. Ich hab mich früher allen Übersetzungsproblemen zum Trotz prächtig mit den Scheibenwelt-Geschichten amüsiert. Und heute, wenn mein Sohn darauf besteht, dass wir die Hörbücher stundenlang laufen lassen, bin ich immer noch manchmal überrascht, wie hellsichtig seine Witzeleien sein können…

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