Mir ist schon länger bekannt, dass an Pfingsten im Wendland der Bär tanzt. Aber dieses Jahr habe ich zum ersten Mal tatsächlich Veranstaltung der KLP (Kulturelle Landpartie ) besucht, um so ein Gefühl für diese einzigartige Kulturlandschaft zu bekommen, die von so unterschiedlichen Menschen bewohnt wird. Aber da will ich jetzt gar nicht im Detail darauf eingehen. Am besten, man macht selbst mal mit, um ein Feeling dafür zu bekommen.
Worüber ich aber hier berichten möchte ist, dass es ein Wiedersehen mit den Schweinen gab. Neben Ausstellungen von Künstlern verschiedene Ausrichtung (Holzschnitzern, Sprayern, Photographen, Tuschezeichnern und Objektkünstlern) gab es in der einzigartigen Location des Raum2EV in Neu-Tramm auch eine der vagabundierenden Ableger-Ausstellung des Schweinebewusstseins, von dem ich ja schon berichtet habe. Man kann sich natürlich fragen, ob das Wendland eine Region ist, in der man Bewusstsein für die „Rechte der Schweine“ oder vielleicht besser für das “an den Schweinen verübte Unrecht“ geschaffen werden muss – schließlich ist es eine der wenigen Regionen, in der auch artgerechte Schweinehaltung stattfindet. Aber ich finde das Konzept der vagabundierenden Ausstellung etwas, was sehr wohl verdient öfter ausgeschöpft zu werden. Vor allem auch um engagierte Kunst bzw. die von ihr behandelten Themen in den mehr ländlichen Raum zu bringen.
Dem Konzept entsprechend waren natürlich nicht alle Exponate aus Hannover dabei, zumindest nicht in der gleichen Form. Einige Serien waren komprimiert auf LKW-Planen ausgestellt. Bei der Portraitserie von Maria Sturm oder den Mais-Bildern, die Heidi Specker initiiert hat. waren nur einige der Werke zu sehen, aber insgesamt war es doch eine sehr gelungene Präsentation. Die Kühltruhe, die in Hannover noch mit Büchern über Ernährung etc. gefüllt war, war hier voll mit Schweine-Darstellung vom Gipsfigürchen bis zum großen Kuscheltier und zwischendrin wieder Schweinkram in Scheiben, schön in Plastik verschweißt. Relativ vollständig waren die Schweine-Persönlichkeiten von Anna Haifisch & Anja Koch vertreten. Auf Plakaten sind die Individuen mit Namen benannt, recht lustig porträtiert und detailliert in ihren Eigenheiten beschrieben. Diese Serie „Anjas Schweine“ hatte ich in Hannover (im oben erwähnten Blogpost hatte ich ja nur vorangekündigt, ich war aber später auch tatsächlich da und hab mir die Ausstellung angeschaut) nur so `en passant´ wahrgenommen, hier wo einen die Schweine am Eingang schon begrüßen, ist das viel eindrücklichen und ich hab mir fast alle Beschreibungen durchgelesen.
I’ve known for some time that the Wendland region is a hive of activity at Whitsun. But this year, for the first time, I actually attended an event organised by the KLP (Kulturelle Landpartie ) to get a feel for this unique cultural landscape, which is inhabited by such a diverse range of people. But I don’t want to go into that in detail right now. It’s best to go along yourself to get a feel for it.
But what I would like to report here is that there was a reunion with the pigs. In addition to exhibitions by artists of various orientations (wood carvers, sprayers, photographers, ink artists and object artists), the unique location of Raum2EV in Neu-Tramm also hosted one of the vagabond offshoot exhibitions of pig consciousness that I have already reported on. One can of course ask whether the Wendland is a region in which awareness of the “rights of pigs” or perhaps better of the “injustice perpetrated on pigs” needs to be created – after all, it is one of the few regions in which species-appropriate pig farming takes place. But I think the concept of the travelling exhibition is something that deserves to be used more often. Especially in order to bring committed art and the topics it deals with to more rural areas.
In keeping with the concept, not all of the exhibits from Hanover were included, of course, at least not in the same form. Some series were exhibited compressed on lorry tarpaulins. The portrait series by Maria Sturm or the corn pictures initiated by Heidi Specker were only some of the works on display, but overall it was a very successful presentation. The freezer, which in Hanover was still filled with books on nutrition etc., was here full of pig representations from small plaster figurines to large cuddly toys and in between again pork stuff in slices, nicely shrink-wrapped in plastic. The pig personalities of Anna Haifisch & Anja Koch were represented relatively completely. The individuals are named on posters, portrayed quite amusingly and described in detail in their peculiarities. I had only noticed this series “Anja’s Pigs” in Hanover (in the blog post mentioned above I had only announced it in advance, but I was actually there later and looked at the exhibition) only ‘in passing’, here, where the pigs greet you at the entrance, it is much more impressive, and I read through almost all the descriptions.
Was mich ganz nebenher aber ziemlich unsanft aus meinen „jetzt bin ich Vegetarier, jetzt wird alles gut “-Träumen gerissen hat war, dass meine Tochter, mit der ich die Ausstellung besuchte, mir erzählt hat, dass es in China jetzt Schweinefarmen in 13 stöckigen Hochhäusern gibt, wo bis zu 30.000 Schweine im absehbaren Ende entgegenvegetieren. Schweinefleisch für den unersättlichen Fleisch-Hunger der 8 Milliarden. Und ich frage mich schon länger, ob nicht alle Pläne, die Erde zu einem freundlichen bewohnbaren Planeten für alle zu machen, hauptsächlich daran scheitern werden, dass wir es nicht schaffen, das Problem der Überbevölkerung, (dass im Übrigen mindestens genauso lange bekannt ist wie das der Umweltzerstörung nämlich schon seit über 50 Jahren) in den Griff zu bekommen.
However, I was rather rudely torn from my “now I’m a vegetarian, everything will be fine” dreams when my daughter, with whom I visited the exhibition, told me that there are now pig farms in 13-storey tower blocks in China where up to 30,000 pigs are vegetating towards their foreseeable end. Pork for the insatiable meat hunger of 8 billion people. And I have long wondered whether all plans to make the earth a friendly, habitable planet for everyone will fail mainly because we are unable to get to grips with the problem of overpopulation (which, incidentally, has been known for at least as long as the problem of environmental destruction, namely for over 50 years).
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Kannst Du es bitte nochmal versuchen? Wenn es immer noch nicht geht, schaue ich gerne danach. LG Rolf