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Teilnahme am 15. Schömberger Fotoherbst / Attending the 15th Photoautumn in Schoemberg

Fotoserie aus dem technischen Museum Pforzheim

Portraits und Hände von von älteren Kunsthandwerkern / Portraits and hands of older handicraft people (Bilder von Harald Spies photographiert von Andreas Bäuerle)

Teilnahme am 15. Schömberger Fotoherbst

Am 11. Oktober 2019 begann der 15. Schömberger Fotoherbst. Das Festival mit Wettbewerb hat das Thema Reise- und Reportage-Fotografie. Ausgestellt werden keine Einzelfotos, sondern themenorientierte Bilderserien. Fast 50 Fotoschaffende zeigen ihre Werke in zwei Teilnehmerkategorien. Es gibt dotierte Preise der Jury und des Publikums.

Unter den Besuchern der Vernissage im Schömberger Rathaus waren auch etliche Verwandte und Freunde, die ich zu meiner Unterstützung eingeladen hatte, denn dieses Jahr bin ich einer der Teilnehmer.

Der Weg ins Rathaus
Bereits 2015 und 2017 hatte ich mich zur Schömberger Fotobiennale beworben. 2015 wurde meine Serie von Bildern aus Okinawa nicht angenommen. 2017 war ich mit einer Serie von neun Ansichten des Berges Fuji im Wettbewerb der Amateure. Die Bilder wurden in der Straßengalerie gezeigt. Für die nun laufende Ausstellung hatte ich tief Luft geholt und eine Serie von Aufnahmen aus dem Technischen Museum der Schmuck- und Uhrenindustrie Pforzheim in der Kategorie der Profifotografen eingereicht. Nun hängt meine Serie im Foyer des Rathauses.

Die Geschichte der Bildserie
Die Serie von zehn Bildern zeigt fünf Portraits von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums an ihren Arbeitsplätzen und dazu jeweils eine Aufnahme ihrer Hände.

Diese Museumsleute haben alle früher in der Schmuckindustrie gearbeitet. Es sind ein Goldschmied, eine Guillocheurin, ein Mechaniker für Kettenmaschinen, und eine Feinpoliererin. Das älteste Modell ist ein 94 Jahre alter Diamanteur, der gerade dabei ist, seinen über 70jährigen Nachfolger einzuarbeiten. Das jüngste Modell ist deutlich über 60 Jahre alt. Kennengelernt habe ich die Herrschaften bei einem Projekt über das besagte Museum. Über zwei Jahre haben zwei Clubmitglieder (Edwin Mohr und Manfred Fiess) und ich dort gefilmt und fotografiert und schließlich eine etwa 20minütige Multimediashow produziert. Sie lief dieses Jahr im Wettbewerb der Amateurfilmer auf Regional-, Landes- und Bundesebene.

Die Motivation für das Projekt
In der Zeit dieses Projekts sind mir die größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Technischen“ ans Herz gewachsen. An jedem Öffnungstag sind zwei bis drei von ihnen im Dienst. Sie bedienen die alten Maschinen, erklären und führen durch die Geschichte der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie. Die industrielle Schmuckherstellung in Pforzheim ist inzwischen weitgehend Geschichte. Die Museumsmitarbeiter sind die Seele Museums, sie erfüllen es mit Leben. Sie besitzen ein immenses Fachwissen und sind geschickte Handwerker. In ihren Schilderungen wird das vergangene Pforzheim wieder lebendig.

Das Thema Portraitfotografie kommt in meinem üblichen Portfolio eher selten vor. Bei meinen bisherigen Versuchen, Menschen zu fotografieren, habe ich mich immer etwas schwergetan. Es sei denn, ich hatte einen Auftrag dazu, etwa, im Familienkreis einen runden Geburtstag in Bildern festzuhalten, jemanden am Arbeitsplatz zu fotografieren oder in meinem früheren Arbeitsleben als Journalist eine Reportage zu illustrieren.

Bei der Street-Fotografie habe ich mich immer etwas unwohl gefühlt. Posende Models finde ich auch nicht so spannend. Aber bei diesem Projekt fiel es mir leicht, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums anzusprechen und sie um Erlaubnis zu fragen. Es bestand schon ein Vertrauensverhältnis.

Meine Lehren aus dem Projekt
Beim Erstellen der Serie habe ich gelernt, wie viel Freude es machen kann, Menschen zu fotografieren. Hier sehe ich für mich noch viele Möglichkeiten. Ich glaube inzwischen, dass die dokumentarische Fotografie von Menschen eines der spannendsten Felder der Fotografie ist. Ich hoffe, dass ich auf diesem Weg gut vorankomme.

Der Schömberger Fotoherbst läuft noch bis zum 10. November.

Participation at the 15th Schömberger Fotoherbst

The 15th Schömberger Fotoherbst began on 11 October 2019. The festival and competition will focus on travel and reportage photography. No single photos will be exhibited, but theme-oriented photo series. Almost 50 photographers will show their works in two participant categories. There will be prizes endowed by the jury and the audience.

Among the visitors to the vernissage in the Schömberg Town Hall were a number of relatives and friends whom I had invited for my support, because I am one of the participants in 2019.

The way to the town hall
Already in 2015 and 2017 I had applied for the Schömberger Fotobiennale. In 2015 my series of pictures from Okinawa was not accepted. In 2017 I was in the amateur competition with a series of nine views of Mount Fuji. The pictures were shown in the street gallery. For the current exhibition I took a deep breath and submitted a series of photographs from the Technical Museum of the Jewellery and Watch Industry Pforzheim in the category of professional photographers. Now my series hangs in the foyer of the town hall.

The history of the picture series
The series of ten pictures shows five portraits of museum employees at their workplaces, each accompanied by a photograph of their hands.

These museum people all used to work in the jewellery industry. They are a goldsmith, a guillocheur, a mechanic for chain machines, and a polisher. The oldest model is a 94-year-old diamond engraver who is in the process of incorporating his successor, who is over 70 years old. The youngest model is well over 60 years old. I got to know the ladies and gentlemen during a project about the museum in question. Over two years, two club members (Edwin Mohr and Manfred Fiess) and I filmed and photographed there and finally produced a 20-minute multimedia show. This year it ran in the competition of amateur filmmakers at regional, state and national level.

The motivation for the project
During the time of this multimedia project I have grown fond of the mostly honorary employees of the “Technical” Museum. On each opening day, two to three of them are on duty. They operate the old machines, explain and guide through the history of the Pforzheim jewellery and watch industry. Industrial jewellery production in Pforzheim is now largely history. The museum employees are the soul of the museum, they fill it with life. They possess immense specialist knowledge and are skilled craftsmen. In their descriptions the past Pforzheim comes to life again.

Portrait photography is a rare topic in my usual portfolio. In my previous attempts to photograph people, I have always had a hard time. Unless, for example, I had a commission to capture a birthday in pictures in the family circle, to photograph someone at work or to illustrate a report in my former working life as a journalist.

I always felt a little uncomfortable with street photography. I don’t find posing models that exciting either. But with this project it was easy for me to talk to the museum staff and ask them for permission. There was already a relationship of trust.

My lessons from the project
While creating the series, I learned how much fun it can be to photograph people. Here I still see many possibilities for me. I now believe that documentary photography of people is one of the most exciting fields of photography. I hope to make good progress on this path.

The Fotofestival in Schömberg runs until November 10th

3 Comments

  1. JOHNDOE

    Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Serie. Ein Kopliment auch an den “Hänger”, der diese Serie genial präsentiert hat. Ich glaube an dieser Serie sieht man sehr gut, was eine gute Hängung ausmacht. Ich bin mir sicher, dass diese Serie bei den Amateuren im Schaufenster nie diesen Ausdruck bekommen hätte.

    • Harald S.

      Danke für den freundlichen Kommentar, Johndoe. Auch ich bin sehr glücklich über die hervorragende Präsentation der Serie.

    • Rolf Noe

      Leider kann ich die Ehre der Hängung nicht für mich reklamieren, da ich im Rathaus nicht mitgehängt hab. Aber ich geb das Kompliment weiter.

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