Wie das manchmal so ist, habe ich den Besuch in Brötzingen bis zum letzten Tag herausgeschoben, an dem die Ausstellung in der `Galerie Brötzinger Art´ noch zu sehen war. Warum ich mir die Ausstellung unbedingt anschauen wollte, hängt natürlich damit zusammen, dass es sich um Photographie handelte. „Street Photography aus Tschenstochau“ da könnte ich mir allerdings nicht so viel darunter vorstellen. Ich musste dann Tante Google fragen, wo Częstochowa liegt. Im südlichen Polen lautete die Antwort. Es ist sogar die zweitgrößte Stadt des Bezirks Schlesien und hat anscheinend ein reges Kulturleben. Und es ist eine Partnerstadt von Pforzheim. Es gibt somit Kulturaustausch.
Was ich zu sehen bekam, waren sehr gute, diverse und verschiedenensprachig benannte Bilder, die mit dem Überbegriff `Straßenphotographie´ nur unzureichend zusammengefasst werden können. Die Diversität erklärte sich mir, als ich den Begleit-Text gelesen hatte. Die Bilder stammten von den Finalisten des vierten „Fujifilm Moment Streetphoto Awards“ 2022 . Aus 600 Teilnehmern aus der ganzen Welt würden von einer Jury 50 ausgesucht und ab dem 10.12. 22 im Kulturzentrum „Gaude mater“ in Częstochowa ausgestellt. Bei aller Vielfalt, die sicher auch daher kommt, dass die Finalisten aus 18 verschiedenen Ländern auf vier verschiedenen Kontinenten kommen, ist den ausgesuchten Bildern doch eines gemeinsam. Es ist immer ein meist überraschendes Zusammenspiel von mindestens zwei Bild-Komponenten in den Bildern zu finden, dass zu einem Aha-Effekt und nicht selten zur Erheiterung führt. Ich habe selten so viel Spaß bei der Betrachtung von Street Photographie gehabt wie hier.
As is sometimes the case, I put off my visit to Brötzingen until the last day when the exhibition at the ‘Galerie Brötzinger Art’ was still on show. The reason why I was so keen to see the exhibition was, of course, because it was about photography. “Street photography from Częstochowa” was not something I could really imagine. I then had to ask Aunt Google where Częstochowa is located. The answer was in southern Poland. It is actually the second-largest city in Silesia and apparently has a lively cultural life. And it is a twin city of Pforzheim. So there are cultural exchanges.
What I got to see were very good, diverse and differently named pictures, which can only be inadequately summarized with the umbrella term ‘street photography’. The diversity became clear to me when I read the accompanying text. The images came from the finalists of the fourth “Fujifilm Moment Streetphoto Awards” 2022. From 600 participants from all over the world, 50 would be selected by a jury and exhibited in the “Gaude mater” cultural center in Częstochowa from December 10, 2022.
Despite all the diversity, which is certainly also due to the fact that the finalists come from 18 different countries on four different continents, the selected pictures have one thing in common. There is always a mostly surprising interplay of at least two image components in the pictures, which leads to an aha effect and often to amusement. I have rarely had so much fun looking at street photography as I have here.
Mein Lieblingsbild (Emre Camak aus der Türkei hat für dieses Bild eine Anerkennung bekommen) / My favorite picture (Emre Camak from Turkey received an award for this picture)
Mein Fazit: Street Photographie ist alles andere als abgelutscht, was ich bisher dachte. Wenn man die Definition nicht zu eng führt, sondern zulässt, dass überraschende Fundstücke und seltsame Begegnungen auf der Straße (im öffentlichen Raum) eingefangen und kurzweilig präsentiert werden wird auch dieses Genre zum Augenschmaus. Leider ist die Ausstellung in Brötzingen jetzt schon vorbei, so dass man 2024 nach Częstochowa oder 2025 nach Pforzheim reisen muss wenn man die nächste Ausgabe dieses interessanten Wettbewerbes nicht verpassen will.
My conclusion: Street photography is anything but hackneyed, as I previously thought. If you don’t define it too narrowly, but allow surprising finds and strange encounters on the street (in public spaces) to be captured and presented in an entertaining way, this genre also becomes a feast for the eyes. Unfortunately, the exhibition in Brötzingen is already over, so you will have to travel to Częstochowa in 2024 or Pforzheim in 2025 if you don’t want to miss the next edition of this interesting competition.
Die Preisträger des 2022er Wettbewerbes: 1. Massimiliano Faralli aus Italien (re.) 2. Chalermporn Yuthongdee aus Thailand (mitte) und 3. Alessandro Deluigi auch italien (li.) The winners of the 2022 competition: 1. Massimiliano Faralli from Italy (right) 2. Chalermporn Yuthongdee from Thailand (center) and 3. Alessandro Deluigi also from Italy (left)