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Vom Bilderhaufen zum Archiv / From the pile of images to the archive

Screenshot Arbeitsbereich Lightroom

Teil 1

Ernsthafte Fotografen archivieren ihre Bilder. Es gibt verschiedene Methoden und Werkzeuge. Man kann Programme zu Hilfe nehmen und zunehmend erleichtern KI-basierte Werkzeuge das Archivieren. Es ist möglich, eine einfache Ordnerstruktur nach Datum und Ereignis beziehungsweise Motiv zu erstellen. Bereits die Kamera liefert für jedes Bild Informationen in Form von Metadaten. Es gibt aber weitere Möglichkeiten, ein digitales Foto mit wichtigen Informationen zu versehen. Dazu gehören der Dateiname, Schlagwörter und eine aussagekräftige Bildbeschriftung.

Mein Workflow

Ich selbst arbeite mit dem Programm Lightroom. Mein gegenwärtiger Katalog zeigt insgesamt etwa 100.000 Bilder aus den Jahren von 2005 bis heute. In diesem Zeitraum habe ich mehrfach Kamera und Computer gewechselt. Mein Umgang mit Bilddaten hat sich dabei weiterentwickelt. Inzwischen benenne ich die Dateien bereits beim Importieren um. Der neue Dateiname besteht aus dem Namen des fotografierten Ereignisses oder des Ortes, einer Datumsangabe und einer zweistelligen laufenden Nummer. Ebenso trage ich bereits beim Import grob Schlagwörter ein. Die Bilder importiere ich in systematisch strukturierte Ordner: JJJJ-MM-TT-EREIGNIS/ORT. Nach dem Import bewerte ich die Bilder und sortiere aus. Erfahrungsgemäß landen 40-50 % im Papierkorb. Bei den übrigen Bildern verfeinere ich die Schlagworteingabe und trage eine Bildbeschreibung ein. Sie enthält z.B. Details zum Aufnahmeort.

Der Entschluss zur systematischen Archivierung

Das war, wie gesagt, nicht immer so. Viele der Bilder aus den Jahren vor 2015 waren weder verschlagwortet, noch hatten sie Bildbeschreibungen, etliche hatten immer noch den von der Kamera vergebenen Dateinamen. Oft musste ich lange und mühsam nach bestimmten Bildern suchen, wenn ich nicht wusste, wann ich sie aufgenommen hatte. Daher fasste ich 2021 den Entschluss, alle Bilder zumindest zu verschlagworten und Ihnen einen eindeutigen Bildtitel zu geben. Dafür benötigte ich mehrere Monate. Die Methode war einfach: ich suchte in Lightroom nach Bilddaten ohne Schlagworte und stellte sie zu Sammlungen zusammen. Diesen Bilderberg arbeitete nach und nach ab. Als ich diese Aufgabe etwa zur Hälfte abgeschlossen hatte, stieß ich auf das Programm Exire. Es funktioniert eigentlich ganz gut, es hätte aber alle meine bisherige Arbeit über den Haufen geworfen. Auch kann das Programm Bilder nicht örtlich zuordnen. Daher entschloss ich mich, weiter manuell zu archivieren. Für jemand, der seine Bilder archivieren will und noch nicht systematisch damit begonnen hat, ist Exire ein gutes Werkzeug.

Ich war mächtig stolz auf mein Werk, als ich fertig war. Die Suche nach Fotos war nun ein Kinderspiel. Ich klopfte mir anerkennend auf die Schulter. Und dann suchte ich Fotos von einem Familienfest, das vor etlichen Jahren bei meiner Schwester stattgefunden hatte. Ich gab die entsprechenden Schlagworte ein – und erhielt kein Resultat. „Das kann doch gar nicht sein!“
Nun indiziert mein Computer alle Dateien automatisch. Über eine mehrstufige Suchanfrage fand ich die gesuchten Bilder. Und dann wurde mir klar: irgendwann im Verlauf der Jahre hatte ich den Lightroom-Katalog gewechselt… Nach dem Re-Import hatte ich plötzlich weit über 100.000 Bilder im aktuellen Katalog, viele davon ohne Schlagworte – Back to Square One.
Inzwischen ist auch das weitgehend erledigt. Ich habe die aktuellen Bilder des laufenden Jahres auf der Haupt-Festplatte (SSD-Laufwerk) und alle anderen nach Jahren und Ereignissen geordnet auf einer größeren externen Festplatte archiviert. Beide Datenträger werden täglich einmal auf einem größeren Laufwerk als Backup gespeichert (Time Machine). Dieses größere Laufwerk wird etwa alle drei Jahre ausgetauscht. Auf den älteren Laufwerken dieser Serie finde ich auch Bilder wieder, die als verschollen gelten.

Dokumentarische Fotografie

Ein wichtiger Grund, weshalb ich archiviere, ist meine Liebe zur Dokumentarfotografie. Wenn man ein Foto zeitlich und ordentlich zu ordnen kann, wird es zum Dokument. Idealerweise transportiert es durch eine aussagekräftige Bildbeschreibung weitere Informationen. Mir geht es bei der Dokumentation Fotografie keineswegs darum, die Zeit festzuhalten, das wäre eine Beschäftigung für Narren. Doch die sichtbare Welt verändert sich ständig. Nicht alles lässt sich dokumentieren und nicht alles wird dokumentiert. In meinem Fall beschränke ich mich auf meinen Wohnort und die nähere Umgebung, speziell mein Wohnquartier. So habe ich über die Jahre einige Pforzheimer Stadtteile dokumentiert, und habe mir die hiesige Nachkriegsmoderne mit der Kamera angeschaut. Momentan nehme ich wöchentlich den Fortschritt einer größeren Baustelle inmitten meines Viertels auf.

Part 1

Serious photographers archive their images. There are various methods and tools. You can use programmes and increasingly AI-based tools make archiving easier. It is possible to create a simple folder structure by date and event or motif. The camera already provides information for each image in the form of metadata. However, there are further possibilities to provide a digital photo with important information. These include the file name, keywords and a meaningful caption.

My workflow

I myself work with the programme Lightroom. My current catalogue shows a total of about 100,000 images from the years 2005 to the present. During this period I have changed camera and computer several times. My handling of image data has constantly evolved. In the meantime, I already rename the files when importing them. The new file name consists of the name of the photographed event or place, a date and a two-digit sequential number. I also roughly enter keywords during the import. I import the pictures into systematically structured folders: YYYY-MM-DD-EVENT/PLACE. After the import, I evaluate the pictures and sort them out. Experience shows that 40-50 % end up in the trash. For the remaining pictures, I refine the keyword entry and enter a picture description. This contains, for example, details about the location where the picture was taken.

The decision to systematically archive

As I said, this was not always the case. Many of the images from the years before 2015 were neither keyworded nor did they have image descriptions, quite a few still had the file name assigned by the camera. I often had to search long and tediously for certain images if I didn’t know when I had taken them. So in 2021 I decided to at least keyword all the pictures and give them a unique title. It took me several months to do this. The method was simple: I searched for image data in Lightroom without keywords and compiled them into collections. I worked through this mountain of images bit by bit. When I was about halfway through this task, I came across the programme Exire. It actually works quite well, but it would have thrown all my previous work out of the window. Also, the programme cannot locate pictures. So I decided to continue archiving manually. For someone who wants to archive his pictures and has not yet started systematically, Exire is a good tool.

I was mighty proud of my work when I was done. Searching for photos was now a piece of cake. I patted myself on the back appreciatively. And then I searched for photos of a family party that had taken place at my sister’s house several years ago. I entered the relevant keywords – and got no result. “That can’t be!”
Now my computer indexes all files automatically. I found the pictures I was looking for via a multi-level search query. And then I realized: at some point over the years I had changed the Lightroom catalogue… After re-importing, I suddenly had well over 100,000 images in the current catalogue, many of them without keywords – back to square one.
In the meantime, that has also been largely taken care of. I have archived the current year’s images on the main hard drive (SSD drive) and all others by year and event on a larger external hard drive. Both data carriers are saved once a day on a larger drive as a backup (Time Machine). This larger drive is replaced about every three years. On the older drives in this series, I also find pictures that are considered lost.

Documentary photography

An important reason why I archive is my love of documentary photography. If you can classify a photo chronologically and geographically, it becomes a document. Ideally, it conveys further information through a meaningful description of the image. For me, documentary photography is by no means about capturing time, that would be an occupation for fools. But the visible world is constantly changing. Not everything can be documented, and not everything is documented. In my case, I limit myself to my place of residence and the immediate surroundings, especially my neighbourhood. Over the years, I have documented some of Pforzheim’s neighbourhoods and taken a look at the local post-war modernism with my camera. At the moment, I record the progress of a large construction site in the middle of my neighbourhood on a weekly basis.

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