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Spiel mit der Erinnerung /Playing with Memories

Dass die Klinik, in der ich arbeite, dieses Jahr ihr 50. Jubiläum feiert, habe ich schon erwähnt. In diesem Zusammenhang habe ich mich auch für die Geschichts-Seite der Homepage mit historischen Photographien beschäftigt, die ich noch irgendwo auftreiben konnte. Ein stückweit spiegelt sich darin auch Photographiegeschichte. Aus den 70ern sind einige der Bilder noch schwarz-weiß, nicht weil es keine Farbe gab, aber sie war eben noch nicht so verbreitet, bei den Abzügen aus den 80ern hat oft schon der Farbstich zugeschlagen und es ist, da mir nur Abzüge vorliegen, schwer zu sagen, ob die Farbe schon damals leicht daneben lag, oder ob es der Alterung des Papiers zu verdanken ist. Ab den 90ern geht die Zahl der Bilder langsam in die Höhe und explodiert in den Nullerjahren. Heute kommen Videos dazu, weil wir eben nicht mehr einen extra Videorecorder brauchen, sondern nur noch draufdrücken müssen.

Einer Idee folgend, die mich schon lange beschäftigt hat, habe ich für einen Freitag im Oktober alle Kolleginnen und Kollegen aus meinem Fachbereich (Physiotherapie) zu einem Fest eingeladen, die jemals hier in der Klinik gearbeitet haben. Dabei bin ich nicht nach Aktenlage vorgegangen, sondern habe mich mit einer Kollegin hingesetzt, die auch schon ein paar Jahrzehnte hier gearbeitet und wir haben zusammengetragen an wen wir uns noch erinnern (und gerne erinnern). In der Einladung an diese Menschen habe ich darum gebeten, mir die Mail-Adressen von Leuten zukommen zu lassen, die man noch kennt oder gerne sehen würde. Die wurden dann auch noch eingeladen. Schließlich bekam ich etwa 40 Zusagen zusammen, von denen dann 25 auch wirklich gekommen sind, was ich als Zeichen für eine sehr unterschiedlich stark ausgeprägtes Interesse an der Vergangenheit werte. Okay, Corona und andere Krankheiten sowie Familienfeiern haben auch noch einige abgehalten. Für diesen Abend habe ich mir überlegt, über Bilder die Kommunikation anzuregen. Dafür habe ich aus in der Klinik vorhandenen Bildern, aus meinem privaten Archiv und einigen Bildern von Kolleginnen ca. 150 Bilder eingescannt und ausgedruckt. Diese habe ich auf einen Tisch ausgebreitet und alle Anwesenden aufgefordert, die Bilder, die ihnen am wichtigsten sind, auf Stellwänden nach Dekaden zu ordnen. Das hat auch viel Anklang gefunden und die Gespräche bereichert. Es wurden deutlich weniger Bilder aufgehängt als ich dachte, dafür waren es diejenigen, mit denen sich die Anwesenden aus der jeweiligen Zeit am besten identifizieren konnten. Eigentlich war meine Idee, dass man diese Sammlung dann abfotografieren könne, aber es wurden eher Einzelbildern mit den Handys in digitale Archive aufgenommen. Wahrscheinlich diejenigen, die einem in der eigenen Sammlung gefehlt hatten. Es wurden auch einige wenige gemeinsame Bilder im Selfie-Stil erstellt, zum Teil auch um sie mit den Bildern von damals zu kontrastieren.

An und für sich trotz der relativ wenigen Leute eine gelungene Veranstaltung. Was für mich mal wieder als Lehrstück übrigblieb, ist die Erkenntnis, dass auch ein sehr gute Idee in der Umsetzung an Glanz verliert und es wohl nie schafft, die Erwartung zu erfüllen, die in der Vorfreude auf die Umsetzung sich so angesammelt haben.

I have already mentioned that the clinic where I work is celebrating its 50th anniversary this year. In this context, I have also worked on the history page of the homepage with historical photographs that I was able to find somewhere. To a certain extent, this also reflects the history of photography. Some of the pictures from the 70s are still black and white, not because there was no colour, but it was not yet so widespread. With the prints from the 80s, the colour cast has often already taken hold and, since I only have prints, it is difficult to say whether the colour was already slightly off at that time or whether it is due to the ageing of the paper. From the 90s onwards, the number of pictures slowly increased and exploded in the nineties. Today, videos are added because we no longer need an extra video recorder, we just have to press a button.

Following an idea that had been on my mind for a long time, I invited all colleagues from my department (physiotherapy) who have ever worked here in the clinic to a party on a Friday in October. I didn’t go by records, but sat down with a colleague who had also worked here for a few decades, and we compiled a list of people we remember (and remember with pleasure). In the invitation to these people, I asked them to send me the email addresses of people they still know or would like to see. They were then invited as well. In the end I got about 40 acceptances, of which 25 actually came, which I take as a sign of a very different level of interest in the past. Okay, Corona and other illnesses as well as family celebrations also kept some away. For this evening, I thought of using pictures to stimulate communication. I scanned and printed out about 150 pictures from the pictures available in the clinic, from my private archive and some pictures from colleagues. I spread them out on a table and asked everyone present to arrange the pictures that were most important to them by decade on display walls. This also met with a lot of approval and enriched the conversations. There were far fewer pictures on the boards than I thought, but they were the ones that those present could best identify with from the respective period. Actually, my idea was that this collection could then be photographed, but it was rather individual pictures that were taken with the mobile phones into digital archives. Probably the ones that had been missing from one’s own collection. There were also a few selfie-style pictures taken together, partly to contrast them with the pictures from back then.

In and of itself, despite the relatively few people, a successful event. What was left as a lesson for me once again was the realization, that even a very good idea loses its shine in the implementation and probably never manages to fulfil the expectations that have accumulated in the anticipation of the event.

Translated with the help of www.DeepL.com/Translator

3 Comments

  1. kopfundgestalt

    Ja, man hätte auch Ereignisse und Bewandnisse zu den Fotos aufzeichnen sollen und in ein Gesdamtkunstwerk einbetten können.
    Ich habe bei einem bedeutenden Gymnasialtreffen Dias von der Wand abfotografiert und hatte so insgesamt eine ordentliche Fundgrube. Zudem erbat ich danach private Fotos, die mir auch in 50 % der Fälle zugeschickt wurden.
    Beim nächsten Treffen hatten wir alle verfügbaren Fotos und konnten lebhaft allerlei Geschehnisse zuordnen.
    Durch Corona haben diese lebhaften Runden zunächst mal ein Ende gefunden.

    • Rolf Noe

      Danke für diesen ergänzenden Gedanken. Das ist natürlich richtig. Wenn man ein wenig in die Tiefe gehen will, ist eine möglichst gemeinsame Beschäftigung mit den verschiedenen Erinnerung unumgänglich. Dann ist es aber auch gerne mal mit dem Spielerischen vorbei.

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