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Unter Wasser / Under water

Während mir die größeren, anspruchsvolleren Ausstellungen und Themen, die mir über den Weg laufen oft lange im Magen liegen, bevor ich sie in irgendeiner Form verarbeiten kann, sind kleinere Funde oft ganz spontan da, begeistern mich und lassen sich erfreulich locker verarbeiten. So auch mit den “Unter Wasser”-Bildern von Hans-Christian Schink. Als Photograph ist er mir wohl auch schon früher (#hanschristianschink) begegnet, aber so richtig etwas über ihn erfahren, habe ich erst in einem Format, dass die DFA „Reverse Portfolio Walk“ nennt. Soweit ich das verstanden habe, sprechen dabei zwei Photographen jeweils über die Bilder des anderen und kommen so miteinander und mit den Zuschauern ins Gespräch. Es kamen einige Projekte von Hans Christian Schink zur Sprache, aber fasziniert hat mich vor allem das Unterwasserprojekt. Weil es so einfach und naheliegend ist und keine Fernreisen in subtropische Meere mit ihren Korallenriffen erfordert, um faszinierende Bilder hervorzubringen. Hans-Christian Schink versenkt einfach seine Kamera (natürlich mit entsprechendem wasserdichten Gehäuse) in heimischen Gewässern (fast hätte ich Tümpeln gesagt). Soweit ich es den Ergebnissen entnehmen kann, muss auch das Licht einigermaßen freundlich sein. Aber dann schießt er einfach blind Unterwasserbilder. Es hat etwas von loslassen – die Kontrolle über die Komposition der Bilder abzugeben oder zumindest auf später, auf die Auswahl und Bearbeitung zu verschieben. Erstmal nur draufhalten. Es entstehen dabei faszinierende Bilder. Wer es nicht glaubt, kann sich auf der Homepage des Künstlers oder mit aktuellen Preisen auf der Homepage der Galerie Rothamel in Frankfurt, wo die Unterwasserbilder zurzeit gezeigt werden, davon überzeugen.

Meine eigenen Erfahrungen mit Unterwasserphotographie beschränken sich leider auf eine kurze, aber spaßige Zeit, als ich mit einer Unterwasser-Einwegkamera mit Kleinbildfilm drin in Freibad und Badesee (s.o.) einfach mal draufgehalten habe, um zu schauen, was dabei rauskommt. Die Qualität war grottig, da vor der Plastiklinse nochmal Plastik zum Abdichten war, aber es ist mir immerhin gelungen, mit der Einmal-Kamera drei Filme zu belichten.

Ich wollte eigentlich, als ich kürzlich in Frankfurt war, ein Blick auf die Original-Drucke der Unterwasser-Bilder und deren Präsentation werfen. Leider war aber die Galerie nicht offen und so machte ich es ein wenig wie der Photograph und habe mit meinem Smartphone einfach blind durch die Schaufenster fotografiert, mit dem Ergebnis, dass das städtische Umfeld gleich mit aufs Bild gebannt wurde und von den Unterwasser-Bildern nicht viel zu sehen ist.

While the larger, more challenging exhibitions and themes that cross my path often lie in my stomach for a long time before I can process them in any form, smaller finds are often there quite spontaneously, inspire me, and are pleasantly easy to process. This is also the case with the “Under Water” pictures by Hans-Christian Schink. I may have encountered him as a photographer before (#hanschristianschink), but I only really learned something about him in a format that the DFA calls “Reverse Portfolio Walk”. As far as I understood it, this involves two photographers each talking about the other’s images, thus engaging in conversation with each other and the audience. Several of Hans Christian Schink’s projects came up, but I was particularly fascinated by the underwater project. Because it is so simple and obvious, and does not require long-distance travel to subtropical seas with their coral reefs in order to produce fascinating images. Hans-Christian Schink simply sinks his camera (with an appropriate waterproof housing, of course) in local waters (I almost said ponds). As far as I can tell from the results, the light must also be reasonably friendly. But then it’s just blindly shooting underwater pictures. There’s something about letting go – relinquishing control over the composition of the images, or at least deferring it until later, to selection and editing. For now, just hold on. Fascinating images emerge as a result. If you don’t believe it, you can see for yourself on the artist’s homepage  or with current prices on the homepage of the Rothamel Gallery in Frankfurt, where the underwater pictures are currently being shown.

My own experiences with underwater photography are unfortunately limited to a short but fun time, when I took a disposable underwater camera with 35 mm film in it to open air swimming pools and lakes (see above) to see what would come out. The quality was grotty since before the plastic lens there was again plastic  to seal, but it succeeded to me nevertheless with the one-time camera to expose three films.

I actually wanted to take a look at the original prints of the underwater pictures and their presentation when I was in Frankfurt recently. Unfortunately, however, the gallery was not open and so I did a little like the photographer and have simply photographed blindly with my smartphone through the shop windows, with the result that the urban environment was immediately captured on the image and not much of the underwater images to see.

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7 Comments

    • Andreas

      Meinst du Winogrand? Der hat sich in seiner Spätzeit auch rumfahren lassen und wahllos aus dem Auto fotografiert (Dabei die Filme nicht mehr entwickeln lassen und nicht mehr archiviert. Die Empfänger seines Nachlasses hatten jahrelangen Spaß). Sein ursprünglicher Leitspruch war: Ich möchte sehen, wie es fotografiert aussieht. (Aus dem Gedächtnis zitiert). Immerhin hat er mit diesem Zufälligen einen wichtigen Aspekt in die moderne Fotografie eingebracht, nämlich die Rücknahme des Prätenziösen und Affektierten.

      • kopfundgestalt

        An den Namen kann ich mich nicht erinnern, es war im TV.
        Das Zufällige der Fotografie war ja auch mal Thema im Film Smoke ,ein Independentfilm des Regisseurs Wayne Wang aus dem Jahre 1995.

  1. Andreas

    Mein Kind wollte mal Schnorcheln und unter Wasser foten, da gab es eine günstige Nikon-Knipse, die das konnte (ist natürlich immer wieder bei mir gelandet). Schon sehr tolle Sache. Auch wenn man aus dem Wasser über Wasser knipsen kann (mein Lieblingsbild war das eines Segelboots aus Froschperspektive).

    Die Idee, unter Wasser blind zu fotografieren, finde ich jedenfalls cool. Mal gucken, ob die kleine Nikon einen Selbstauslöser hat, dann könnte ich mal im Rhein damit spielen.

    “Unter Wasser” ist für mich jedenfalls die wahre “terra inkognita”. Und blind in die Gegend zu fotografieren hat ja was vom späten Winogrand. 😉

    Andererseits kenne ich Schilderungen von Anglern, die schon ziemlich gut orten konnten, wo sich ihre potentielle Beute befindet und wie sie sich die holen können. Wenn’s Foto genügt, kann man sich den Genickhieb sparen.

    • Rolf Noe

      Ja, schön für dich. Ich hatte wie gesagt Pech oder besser gesagt nicht die Geduld zu warten bis der Laden endlich aufmacht. Komme halt vom Land und bin es nicht gewohnt, dass das Leben erst um elf oder zwölf überhaupt erst so langsam in die Gänge kommt.

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