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Bilder fürs Wohnzimmer? / Pictures for the living room?

Es gehört zu meinen Grundsätzen hier auch der lokalen Kultur Beachtung zu schenken. Die großen, die in Düsseldorf, Berlin oder London ausstellen kommen auch ohne meine Unterstützung klar. Aber die kleinen Events auf dem, hier gar nicht so flachen, Land sind immer auch gefährdet. So bin ich neulich samstags trotz verregnetem Sofa-Wetters in Richtung Pforzheim aufgebrochen und habe dem ART-ORT in Dillweißenstein einen Besuch abgestattet. Das ist der Teil der Nagoldtalstraße, wo man sich das erste Mal ärgern muss, auf dem Weg nach Pforzheim, an einer roten Ampel zu stehen. Es ist auch einer derjenigen Ortsteile Pforzheims, die 1944 nicht dem Erdboden gleich gemacht wurden. Was Amerikaner und Engländer nicht geschafft haben, das versuchen jetzt die Autoabgase an den schönen Sandsteinhäusern.

Der Ausstellungsraum ist Teil der Kunstmeile, über die ich schon berichtet und die ich auch schon im Bild dargestellt habe. Er wird von Gabriele Münster betrieben, die am anderen Ende der Kunstmeile ihr eigenes Atelier hat und hier anderen Künstlern die Gelegenheit bietet ihre Werke auszustellen. Angelockt wurde ich dadurch, dass es nicht nur Malerei, sondern auch Fotografie zu sehen gab. Grafische Bilder von Harald Preisler im Zwiegespräch mit fotografischen Arbeiten der Künstlerin Rosemarie Strobel-Heck. Obwohl die Ausstellungsfläche mit gerade mal zwei Räumen klein ist kann man doch einen Eindruck vom Schaffen der beiden Künstler bekommen. Was mir dann im Gespräch mit Frau Münster aufging ist, dass es ja hier nicht nur darum geht zu zeigen, sondern wenn möglich auch zu verkaufen. Neben jenen, die kommen, um sich die Kunst anzusehen sind die, die sie sich gern ins Wohnzimmer hängen würden, diejenigen, die dafür sorgen, dass die Künstler auch was zu knabbern haben. Fotografien gingen weniger gut als Malerei sagt Frau Münster und das, obwohl die Preise (meist im dreistelligen Bereich) durchaus niedrig angesetzt sind. Bei den Bildern von Rosemarie Strobel-Heck kann ich mir zwar nicht vorstellen sie mir ins Wohnzimmer zu hängen, aber eigenen tun Sie sich dafür in hervorragender Weise. Eines davon ein Herbstbild wirkt aufgrund der Bearbeitung fast wie ein lichtvolles Gemälde, andere sind auf goldfarben gebürsteten Trägermaterial gedruckt, nebelverhangene Landschaften in origineller Einrahmung für gerade mal 100 € das Stück. So gehen die grafischen Motive von Harald Preisler mit den durch die Bearbeitung auch sehr grafisch gewordenen photographischen Bildern besser zusammen, als Mann zuerst denkt. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Schöne Bilder, ein nettes Gespräch – kostbar in diesen Zeiten, in denen man sich von Corona hinten, Varianten vorne, Überschwemmungen Links und Waldbränden rechts regelrecht umzingelt sieht. Leider wird’s, wenn dieser Artikel raus ist,  nur noch die Finissage dieser Ausstellung zu besichtigen geben. Und zwar am Samstag, den 21. August 11 bis 14.00 Uhr

One of my principles here is to pay attention to local culture. The big ones that exhibit in Düsseldorf, Berlin or London can manage without my support. But the small events on the, here not so flat, country are always at risk. So the other Saturday, despite rainy sofa weather, I set off in the direction of Pforzheim and paid a visit to the ART-ORT in Dillweißenstein. This is the part of the Nagoldtalstraße, where you will be annoyed the first time, on the way to Pforzheim, to stand at a red traffic light. It is also one of those parts of Pforzheim that were not razed to the ground in 1944. What the Americans and the English did not manage to do, the car exhaust fumes are now trying to do to the beautiful sandstone houses.

The exhibition room is part of the Art Mile, about which I have already reported and which I have also shown in the picture. It is run by Gabriele Münster, who has her own studio at the other end of the Art Mile and offers other artists the opportunity to exhibit their work here. I was attracted by the fact that there was not only painting to see, but also photography. Graphic images of Harald Preisler in dialogue with photographic works of the artist Rosemarie Strobel-Heck. Although the exhibition space with just two rooms is small, you could still get an impression of the work of the two artists. What came to my attention during the conversation with Mrs. Münster is that it is not only about showing, but also about selling, if possible. In addition to those who come to see the art, those who would like to hang it in their living room are the ones who make sure that the artists also have something to nibble on. Photographs went less well than painting says Frau Münster and that, although the prices (usually in the three-digit range) are set quite low. With the pictures of Rosemarie Strobel-Heck I cannot imagine them to hang in my living room but they would perfectly fit in a livingroom. One of them an autumn picture acts due to the processing almost like a light-filled painting, others are printed on gold-colored brushed carrier material, fog-covered the landscapes in a very special framing for just 100 € the piece. Thus, the graphic motifs of Harald Preisler go better with the photographic images, which have also become very graphic through processing, than one first thinks. The visit was worthwhile in any case. Beautiful pictures, a nice conversation – precious in these times, in which one sees oneself surrounded by Corona behind, variants in front, floods on the left and forest fires on the right. Unfortunately, when this article is out, there will only be the Finissage of this exhibition to visit. And that is on Saturday, August 21 11 to 14.00 clock

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1 Comment

  1. Stefan Brendle

    Respekt, Respekt ob deiner grundsatzbegründeten Aktionen! Was mich betrifft, ich bin wohl zu Wohnzimmerkünstler-geschädigt (wohnsitzte ja 16 Jahre mit Wohnzimmerkünstlers und ihrem Anhang unter einem Dach), um da auch nur ein bisschen mithalten zu können!

    Freilich ließe sich bezogen auf die dargebotenen einschlägigen Kunstwerke dann z.B. die zumindest in Teilen quasi traumhafte Entstehung der Produkte des affirmativen Kunstbetriebs thematisieren; der Wunsch nach, sagen wir, Aufzeigen der Probleme und der Wunsch nach ihrer Verdrängung; und ob es sich nun im jeweiligen Einzelfall um Unwilligkeit oder um Unfähigkeit der ProduzentInnen zu radikal kritischer Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem Thema handelt.

    Was mir etwas problematisch erscheint, ist dein “Bombenkriegs-Rekurs”, durch den sich der allemal rechtslastige deutsche Normal-Otto etwas zu sehr gebauchpinselt fühlen könnte. Zweifellos haben Amis&Tommys im Zweiten Weltkrieg bombenmäßig ganze Arbeit geleistet, aber um die Nazi-Scheiße zu stoppen (die im Übrigen auch bombenkriegsmäßig den Standard setzte), war wohl so ziemlich jedes Mittel recht; und die in den KZs haben sich, meiner Info nach, über jede Bombe gefreut, die fiel.
    Picasso Guernica
    Kaum was fürs Wohnzimmer. Oder doch? (Wer sich das Ding leisten könnte, dessen Wohnzimmer wär wohl groß genug):

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