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Blogpost Nr. 200

Ich bin eher zufällig darauf gestoßen, als ich drei Blogpost auf Instagram teilen wollte. Ich wollte Diese nummerieren und habe mal nachgezählt. 12 Post pro Seite, 17 Seiten, eine nur halbvoll, gibt 198 Posts. Da steht ein Jubiläum an, dachte ich und war zugleich erstaunt, dass es schon 200 Post sind. Meine ursprüngliche Absicht, Hobbyphotographen den philosophischen Hintergrund ihres Tuns nahe zu bringen hat sich zunehmend als schwierig herausgestellt. Erst kürzlich hat mir Harald den Link zu einem Video zugeschickt, über dass er bei seinen ausgedehnten YouTube Streifzügen gestolpert ist. Terry Lane grenzt da die Frage nach dem warum des Photographierens auf diese mittlere Schicht von ambitionierten und deswegen chronisch mit den eigenen Ergebnissen unzufriedenen Amateuren oder neudeutsch `Prosumer´ ein. Profis fragen nicht nach dem warum, denn es ist ihr Job und Menschen, die nur für die Erinnerung knipsen auch nicht denn sie haben keine besonderen Ambitionen. Das paradox ist, dass diese Amateure sich zwar fragen, warum sie eigentlich fotografieren – aber gleichzeitig wollen sie die Antwort nicht wissen. Diese lautet nämlich ganz einfach: um den Kamera-Herstellern die Kassen vollzumachen.

Im Laufe meiner Erkundigungen in der Welt der Fotografie hat aber ein anderes Motiv immer mehr Gewicht bekommen. Eine Art Selbsterkundung im Spiegel dieses Mediums, dass mein Leben von Anfang an mit begleitet hat. Ich schreibe nur über Themen, die mich auf die eine oder andere Art interessieren, berühren oder begeistern und ich staune immer wieder ob der Vielfalt an Facetten die sich dabei auftut. Insofern kann es auch sein, dass es noch mal 200 Prost geben wird; ich sehe nicht, warum mir der Stoff ausgehen sollte. Wenn der eine oder andere Amateur dabei mit ins Grübeln kommt, dann soll es mir recht sein und wenn dann noch ein Austausch zustande kommt, freue ich mich von ganzem Herzen. Bis dahin reihe ich einen Post an den anderen, eine endlose Perlenkette.

Liebe Grüße hiermit an alle die mitlesen.

I came across it rather by chance when I wanted to share three blogposts on Instagram. I wanted to number them and counted them. 12 posts per page, 17 pages, one only half full, that’s 198 posts. There’s an anniversary coming up, I thought, and at the same time I was amazed that there are already 200 posts. My original intention, to give amateur photographers an understanding of the philosophical background to their work, has proved increasingly difficult. Only recently Harald sent me the link to a video that he stumbled across during his extensive YouTube rambles. Terry Lane narrows down the question of the why of photography to this middle class of ambitious amateurs who are therefore chronically dissatisfied with their own results, or ‘prosumers’. Professionals don’t ask why, because it’s their job, and neither do people who take pictures just for the memory, because they have no particular ambitions. The paradox is that these amateurs do ask themselves why they take photographs – but at the same time they don’t want to know the answer. The answer is quite simple: to fill the camera manufacturers’ coffers.

In the course of my explorations in the world of photography, however, another motive has become more and more important. A kind of self-exploration in the mirror of this medium that has accompanied my life from the beginning. I only write about topics that interest, touch or inspire me in one way or another, and I am always amazed at the variety of facets that emerge. In this respect, it is possible that there will be another 200 cheers; I don’t see why I should run out of material. If one or the other amateur gets to think about it, then that’s fine with me, and if there’s an exchange, I’ll be happy with all my heart. Until then, I will string one post after the other, an endless string of pearls.

Best wishes to all those who are reading along.

7 Comments

  1. Stefan Brendle

    Na ja, zunächst bezieht sich mein Text sicherlich auf deinen, aber erschöpft sich wohl kaum in einer Reformulierung deiner Andeutungen. Gedacht ist er als (weitere Diskussion anregender) Diskussionsbeitrag zum Thema, nicht als therapeutische Maßnahme wider hirnmäßige Totalverweigerer (die deinen Blog im Übrigen wohl auch kaum anklicken werden).

  2. Andreas

    Ja, gratuliert werden darf ja erst fast, aber ich muss sagen, der Blog ist für mich zu einem regelmäßigen Anlaufpunkt geworden, danke für viele Anregungen zum Nachdenken!

    Den Gegenbeweis, dass nur ambitionierte Amateure sich mit Philosophie über Photographie beschäftigen, findet man in dem Buch Why photograpy (hg. Bjarne Bare et al.), aber auch zum Beispiel Robert Adams streift diese Frage in seinen Essays dauernd, selbst wenn er sie nicht explizit stellt.

    Wie schon Andi sagt: Auf die nächsten 200!

    • Rolf Noe

      Danke, auh für den Hinweis, dass auch Profis ab und zu in eine Phase kommen, wo sie sich fragen, was dieses massenhafte Ablichten eigentlich soll. Letzlich ist das gut, solange Jede/r seine eigene Antwort findet und lebt. Ich war am Montag im CO in Berlin um noch schnell vor dem Ende die Ausstellung “Send me an image” anzuschauen in der versucht wird zu zeigen dass photographische Bilder immer schon auch im sozialen Rahmen verschickt, gezeigt und verschenkt wurden, was ja auch schon einem großen Bereich der Bildermacherei Sinn verleiht. So sind die Facetten der Photographie eben vielfältig und das ist gut so…

  3. Stefan Brendle

    Nur in Hinsicht auf einen Zweck, den man mit einem Gegenstand (z.B. einem Bild) verfolgt, oder mögliche Zwecke, die man mit ihm verfolgen könnte, lässt sich die Relevanz der Aspekte bestimmen, unter denen man ihn bewerten kann. Ergo: Ist man sich über den Zweck (oder mögliche Zwecke) eines Bildes (egal ob Foto, Zeichnung oder Gemälde) nicht klar, kann man es auch nicht angemessen bewerten.

    Wenn man nun zwischen einem Profi-Fotografen, einem, sagen wir, Normalbürger, früher mit Fotoapparat, heute mit Smartphone, und einem ambitionierten Amateur-Fotografen unterscheidet, bietet sich mir folgende Skizze an: Der Zweck, den ein Profi-Fotograf mit seinen Fotos verfolgt, ist klar: Geld verdienen (und zwar möglichst viel). Entsprechend richtet er sein Fotografieren an kommerziellen Zwecken aus, kann seine Fotos dann auch entsprechend bewerten und deren Qualität und zugleich sich selbst als Fotograf in Richtung gut, besser, am besten entwickeln. Der Normalbürger knipst nach Lust und Laune und ohne Qualitätsanspruch in der Gegend rum, sammelt das Geknipste und haut bloß in die Tonne, was ihm nun wirklich gar nicht gefällt. Und der ambitionierte Amateur-Fotograf, was seine Fotos betrifft im Unterschied zum Normalbürger sehr um Qualität bemüht, hat ein massives Problem: Im Unterschied zum Profi-Fotografen verstehen sich für ihn als freizeitlichem Müßiggänger der Geldzweck und die entsprechend kommerziellen Zwecke nicht quasi wie von selbst. Aber statt jetzt seine Muße zunächst mal dafür zu nutzen, sich um einen grundsätzlichen (theoretischen) Durchblick betreffs Bedeutung, Sinn und Zweck von Bildern zu bemühen (und sich darüber hinaus auch noch an einer radikalen Kritik der sozialen Welt, in der er lebt, zu versuchen), macht er folgendes: Zum einen huldigt er, was sein „Foto-Equipment” betrifft, einem warenkonsumhedonistischen Technik-Fetischismus; und zum anderen flieht er vor der Gefahr, durch ernsthaftes Nachdenken womöglich seine ach so geschätzte „Normalität” in Frage zu stellen, ins esoterische Nebelland mysteriöser Kunst: mein Bild (Foto), das unbekannte Wesen! Worüber ihm dann jede reflektierte Zweckbezogenheit seines fotografischen Tuns verloren geht und er sein Zeug (und sich selbst als Fotograf) nicht angemessen bewerten und entsprechend entwickeln kann. Und was dann, wie könnte es anders sein, zur “chronischen Unzufriedenheit mit den eigenen Ergebnissen” führt.

    • Rolf Noe

      Das ist eine recht gute und treffende Reformulierung dessen, was ich im Text angedeutet habe. Zeigt mir dass Du meinen Text verstanden hast (aber daran habe ich eh nie gezweifelt) Mir stellt sich nur die Frage wen dein Text erreichen soll? Auf Jeden fall nicht die angesprochenen Amateure. Für die ist er in den meisten Fällen schlicht zu schwierig.

    • Rolf Noe

      Vielen Dank! Ich erwarte nicht dass Du (oder auch Jede/r Andere) alle Texte liest, ich freue mich wenn Du ab und zu was findest, was dich interessiert.

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