Prinz Siddharta endet
unterm Bodhi-Baum
Die Jünger des Erleuchteten
ziehen in die Welt
Statuen im Lotos-Sitz
schmücken immer neue Tempel
sitzend, stehend sogar liegend (nie hockend)
erinnern Sie an den Befreiungs-Weg
zieren Zen-Gärten, Schaufenster
bewachen chinesische Restaurants
und enden als Gartendeko
im Baumarkt
Prince Siddharta ends
under the bodhi tree
The disciples of the enlightened one
pull into the world
Statues in lotus seat
decorate more and more temples
sitting, standing even lying (never squatting)
they remind you of the Liberation Way
grace zen gardens, shop windows
guard Chinese restaurants
and end as garden decoration
in the hardware store
Solche Themen kennt wahrscheinlich jeder Photograph, etwas was einen verfolgt, Einem immer wieder begegnet und sich nach und nach minimal in seiner Bedeutung verändert. Kein Projekt, aber ein Thema, dass Einen nicht loslässt. Bei mir z.B. Street Art, Worte und Wortfragmente und eben Buddhas. Nicht die im Tempel, sondern, diejenigen, die der religiösen Sphäre entkommen sind, sich in unseren Metropolen tummeln und in den Schaufenstern auf Kunden lauern, die sich in Sie verlieben und Sie in ihr Heim mitnehmen. „Triffst Du Buddha unterwegs, dann töte ihn“ ist ein Spruch, der wahrscheinlich aus dem Zen kommt und durch die Gegenkultur der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts geisterte. Möglicherweise eine buddhistische Version des Bilderverbotes. Ich nehme ihn insoweit ernst, als ich diese Relikte photographiere und dieses tote Abbild des toten Abbildes eines einst lebendigen Geistes dann hier in diesem virtuellen Schatten der Illusion einer Lebendigen Welt präsentiere und mich dadurch davon befreie.
Probably every photographer knows something like that, something that you keeps track of. Over and over again, a minimal change in meaning takes place during the process. Not a project, but a theme that does not let you go. With me, e.g. Street art, words and fragments of words and Buddhas. Not in the temple, but those who have escaped the religious sphere, frolicking in our cities and lurking in shop windows at customers who fall in love with them and take them to their homes. “If you meet the Buddha on the road, kill him?” Is a saying that probably came from Zen and haunted the counterculture of the second half of the last century. Possibly a Buddhist version of the prohibition of images. I take it seriously insofar as I photograph these relics and then present this dead image of a dead image of a once living spirit here in this virtual shadow of the illusion of a living world and thereby free myself from it.
…oder Marx auf T-Shirts.
Ist zwar völlig abstrus hierzu, aber spontan fiel mir der Che auf Servietten ein!