Die kleine Skulpturengruppe taufte ich damals in Anlehnung an die Krüppelbewegung, die sich gegen verharmlosende Bezeichnungen für `Behinderte´ wandte „Die Krüppel“. Keine Ahnung, ob ich mich das heute noch trauen würde. / At the time, I named the small group of sculptures “The Cripples” in reference to the cripple movement, which opposed trivialising terms for ‘disabled’ people. I don’t know if I would still dare to do that today.
Wie zufällig stolpere ich in der Welt der Photographie über Fragmente meiner Biographie, auch über solche, die mit Photographie erstmals nichts zu tu hatten. Beim Lesen der vorletzten PHOTONEWS habe ich einen Artikel über den polnischen Fotografen Igor Omulecki entdeckt, der einen ganz eigenen Weg gefunden hat, mit den Sehgewohnheiten der Betrachter zu spielen. Seine Bilder zeigen Holz. Das sieht jeder auf den ersten Blick. Es wirkt als habe jemand den Verschnitt aus der Holzwerkstatt neu arrangiert. Bretter stehen neben Baumstümpfen oder Wurzeln immer wieder funkt die Farbe Rot rein, die man normalerweise hier nicht erwarten würde. Erst wenn man versucht seine Irritation zu beruhigen und seine Seheindrücke zu sortieren merkt man, dass hier noch mehr nicht stimmt. Formen wiederholen sich. An manchen Stellen sieht man plötzlich den Effektfilter. Da war also nicht nur ein Arrangeur von Holz am Werk, sondern es wurde auch noch unauffällig mit Photoshop nachgeholfen.
As if by chance, I stumble across fragments of my biography in the world of photography, even those that had nothing to do with photography for the first time. While reading the penultimate PHOTONEWS , I discovered an article about the Polish photographer Igor Omulecki, who has found his own way of playing with the viewer’s visual habits. His pictures show wood. Anyone can see that at first glance. It looks as if someone has rearranged the offcuts from the wood workshop. Boards stand next to tree stumps or roots, and again and again the colour red sparks in, which one would not normally expect here. Only when you try to calm your irritation and sort out your visual impressions do you notice that there is more wrong here. Shapes repeat themselves. In some places you suddenly see the effect filter. So not only was an arranger of wood at work, but he was also discreetly helped along with Photoshop.
Ein Blick in die PHOTONEWS: Artikel über Igor Omulecki mit dem Bild eines seiner Werke / A look at PHOTONEWS: Article about Igor Omulecki with a picture of one of his works.
Keine Ahnung, ob man Holz lieben muss, um an diesen Bildern hängenzubleiben. Bei mir jedenfalls zeigte sich meine jahrelange Beschäftigung mit dem Werkstoff in der Betrachtung der Bilder. Diese Leidenschaft geht auf meine Zeit als Zivildienstleistender in der Ergotherapiewerkstatt der psychiatrischen Tagesklinik in Tübingen zurück. Da wurde viel mit Holz gewerkelt und ein damals gebautes Regal habe ich immer noch. Während meiner Zeit als Familienvater in den 90er Jahren habe ich wieder angefangen mit Holzspielzeug für die Kinder und habe dann mit der Zeit mehr und mehr Objekte aus Holz geschaffen. Meist ausgehend von `objects trouvés´, der Beute unzähliger Spaziergänge im Wald oder am Strand. Aber auch schnitzend, sägend und raspelnd.
Das alles hörte 15 Jahre später fast schlagartig wieder auf – und hier schließt sich der Kreis zum Thema dieses Blogs – wahrscheinlich, weil ich anfing `ernsthaft´ zu fotografieren.
Bei meinem Umzug vor ein paar Jahren versuchte ich die meisten selbstgefertigten Objekte zu verkaufen (ohne Erfolg), zu verschenken (mit einigem Erfolg) und zu verbrennen (mit vollständigem Erfolg).
Ab da sammelte ich noch die Abbildungen von Holzgebilden jeglicher Art auf meinen Photokanälen und auch heute noch läuft mir ab und zu, was Hölzernes über den Weg. Das wird dann per Smartphone abgelichtet und stolz auf Insta präsentiert.
I don’t know if you have to love wood to get attached to these pictures. For me, at any rate, my years of preoccupation with the material became apparent when I looked at the pictures. This passion goes back to my time as a community service worker in the occupational therapy workshop of the psychiatric day clinic in Tübingen. I did a lot of woodwork there and I still have a shelf I built then. During my time as a family father in the 90s, I started again with wooden toys for the children and then, over time, created more and more objects out of wood. Mostly starting from ‘objects trouvés’, the spoils of countless walks in the forest or on the beach. But also carving, sawing and rasping.
All that stopped almost abruptly 15 years later – and here we come full circle to the theme of this blog – probably because I ‘seriously’ started taking photographs.
When I moved a few years ago, I tried to sell most of the self-made objects (without success), to give them away (with some success) and to burn them (with complete success).
From then on, I collected images of wooden objects of all kinds on my photo channels and even today I occasionally come across something wooden. This is then photographed via smartphone and proudly presented on Insta.
Translated with the help of www.DeepL.com/Translator
Rückverwandlung von Holzkunst in Wärmeenergie / Converting wood art back into thermal energy.
Die Holzfiguren sind ja auch super, schade das die ein flammendes Ende finden mussten. Naja auch mit Feuer kann man super Bilder machen 🙂
Euphemismus-Tretmühle!
Hab noch Kisten mit selbstferfertigtem Holzspielzeug!