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Streetart photographieren? / Streetart photography?

Art should comfort the disturbed and disturb the comfortable

Banksy

Ein Thema, das mich schon sehr lange verfolgt (oder umgekehrt) ist `Street Art Photography´, z.T. zwangsläufig, beim Durchstreifen der Städte aufgegriffen z.T. auch bewusst aufgesucht wie z.B in London der Leake Street Graffiti Tunnel und in Paris das Suchspiel mit bekannten französischen Persönlichkeiten rund um das Pantheon, das der Stencil-Künstler c215 2018 zusammen mit den Pariser Fremdenverkehrsbehörden organisiert hat (siehe slider am Ende des Artikels). Dieser Künstler Christian Guemy hat im Übrigen dieses Jahr ein ähnliches Projekt im Marais- Viertel verwirklicht, das ich leider noch nicht gesehen habe.

Aber auch die Streerart-Bienale in der Voelklinger Hütte wo ich 2017 zum letzten Mal war und die dieses Jahr noch bis 3.11. zu sehen ist, ist ein lohnendes Ziel. Besonders toll finde ich, dass dort neben den Leinwänden, die inzwischen oft die Wände ersetzen einige Kunstwerke in die verschiedenen Ecken des weitläufigen Geländes dieses ehemaligen Industrie-Komplexes integriert sind.

Ich habe noch nie einen Original Banksy photographiert, oder zumindest ist mir dies nicht bewusst. Aber da überschreitet diese Kunstgattung ja auch deutlich ihre ursprünglichen Grenzen an einer Wand der Witterung und dem Abbruch wehrlos ausgeliefert zu sein. Wenn die Kunstwerke wie neulich in Paris mitsamt der Wand geklaut werden oder hinter Panzerglas im Museum hängen dann hat das nicht mehr viel mit der Freude an Entdeckungen zu tun, die in manchen Vierteln von Großstädten hinter jeder Ecke lauern können. Dass sich die Stimmung dieser Kunstgattung gegenüber aber auch in der Bevölkerung geändert hat, habe ich diese Jahr in Paris gemerkt. Da hat mich ein Einheimischer, meinen suchenden Blick richtig interpretierend, darauf hingewiesen, dass um die Ecke ein außergewöhnlich großes und schönes Exemplar dieser Gattung zu sehen ist. Er war sichtlich stolz mir den Weg zum Stan Lee Memorial-Mural  in seinem Viertel weisen zu können.

Damit ist aber noch lange nicht die Frage beantwortet, warum ich da so konsequent draufhalte. Möglicherweise weil diese Kunst sich, im Gegensatz zu Photographie, ihrer Vergänglichkeit bewusst ist. Der aufregende Moment ist der des Sprühens. Wie lange die Spuren danach noch zu sehen sind ist sekundär. Oft sieht man den Werken zum Zeitpunkt des Photographierens den Verfall ja auch schon an. Eine verwandte Kunstform in der die photographische Dokumentation als Schlusspunkt oder Verlaufsdokumentation eigentlich noch zum Kunstwerk dazu gehört ist Land Art. Das Werk wird festgehalten bevor es sich die Natur wieder zurückholt. Der Land Artist dokumentiert sein Tun um es präsentieren zu können. Dem Street Artist ist das oft grad egal.

Was ich nicht in den Blick nehme sind Tags und Schmierereien. Das läuft für mich nur eine Winzigkeit über den Hunden, die ihre Reviere markieren. Spuren hinterlassen. Es ist eine Frage des Niveaus, denn letztlich wollen das Alle , die Kunst produzieren.

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One topic that has been haunting me for a long time (or vice versa) is `Street Art Photography‘, partly  inevitably, taken while roaming the cities partly also deliberately visited such as in London the Leake Street Graffiti Tunnel  and in Paris the search game with well-known French personalities around the Pantheon, that Stencil artist c215 has organized 2018 together with the Paris Tourist Board (see slider at the end of the article). By the way, this artist Christian Guemy realized a similar project in the Marais district this year  I unfortunately have not yet seen.

But also the streetart-biennials in the Voelklinger Hütte where I was last time in 2017 and which this year can be seen year until November 3rd is a worthwhile goal. I find it particularly great that, in addition to the canvases, which nowadays often replace the walls, some of the works of art are integrated into the various corners of the extensive grounds of this former industrial complex.

I’ve never photographed an original Banksy, or at least I’m not aware of this. But his art also clearly transcends its original limits on a wall without defense against the weather and demolition. If the artworks are stolen along with the wall as it happened in Paris, or stuck in the museum behind bulletproof glass, then that does not have much to do with the joy of discoveries lurking in every corner of the big city around every corner. The fact that the attitude towards this art genre has also changed in the population, I noticed this year in Paris   as a local, that interperted my curious gaze correctly, pointed out that around the corner  an unusually large and beautiful specimen of this genre can be seen. He was obviously proud to show me the way to the Stan Lee Memorial Mural  in his quarters.

But that does not answer the question of why I’m so consistent shooting street art. Perhaps because this art, unlike photography, is aware of its transience. The exciting moment is that of spraying. How long the traces are still visible after that is secondary. Often one already sees the decay of works at the time of the photographing .

A related art form in which the photographic documentation actually belongs to the artwork as a final point or historical documentation is Land Art. The work is captured before nature recovers. The Land Artist documents his actions to present it. The street artist often does not care.

What I do not look at are tags and smudges. This is just a joke to me like the dogs that mark their territories. Leave traces. It’s a question of the level, because ultimately, all those who produce art want to do that.

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