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Polaroid, sofort und einzigartig / Polaroid, instant and unique

Wenn man sich die Frage stellt, warum die Sofortbildfotografie, nachdem ihr die Digitalisierung eindeutig den Todesstoß versetzt hat, heute wieder zu boomen scheint, muss man einen Blick in die Geschichte der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts werfen. Es hat sicher etwas mit dieser nahen Vergangenheit zu tun, mit der Spontanität und dem Spaß den Edwin Land mit Polaroid in die Welt gebracht hat. Vielleicht auch ein wenig mit der Nostalgie; der Idee, dass sie sofort Bilder authentisch und unmanipuliert zeigen, was man photographiert hat. Eine Sehnsucht zurück in die alte, analoge Zeit in der es zumindest mühsam war ein Bild zu manipulieren.

Diese Sehnsucht wird heute bedient durch eine ganze Palette klobiger rosafarbener Lifestyle- Kameras, die zwar alles digital machen aber etwas Analoges ausspucken. Simulation von Authentizität. Die Reihen Jener, die konsequent nostalgisch sind und mit einer alten Polaroid Kamera Bilder machen, wo 10 Stück 20 € kosten sind sicher nicht so zahlreich. Viele von diesen Romantikern knüpfen an eine Tradition an, die auch eng mit Polaroid verknüpft ist. Die Verwendung von Sofortbildern im künstlerischen Kontext. Dass David Hockney damit experimentiert hat ist hinlänglich bekannt. Andy Warhol benutzte die Polaroid Kamera als ein Accessoire seiner Selbstinszenierung.  Unzählige andere Künstler haben dieses Medium in ihren Werken benutzt oder es eingesetzt, um ihre Arbeiten vorzubereiten. Einen schönen Einblick bietet hier das Buch `Polaroid Project´ aus dem Hirmer Verlag, in dem, in verschiedenen Abhandlungen  technische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte dieses Phänomens dargestellt werden.

Ein Aspekt, der diese an sich unscheinbaren, mit Pappe gerahmten Bildern zu Kunstobjekten prädestiniert war und ist sicher, dass Sie der Logik der Vervielfältigbarkeit nicht folgen. Jedes Polaroid- Foto ist ein Unikat und damit schon ein vergängliches Objekt, dass die Abbildung scheinbar in eine Zeit vor der von Walter Benjamin angeprangerten Vervielfältigbarkeit zurückversetzt. Authentische Zeugnisse, die aber selbst vergänglich sind und wenn sie nicht digitalisiert werden langsam Farben verlieren und dahinschwinden.

Leider konnte ich die Ausstellung `Polaroid diaries´ von Linda McCartney  im c/o in Berlin, die Anfang September zu Ende gegangen ist nicht besuchen. Ach hier war die Idee mittels dieser magischen Bilder wie durch ein Schlüsselloch Einblick in das Privatleben der Familie McCartney zu bekommen. Diejenigen, die die Ausstellung auch verpasst haben könnten sich mit einem bei Taschen erschienen Buch gleichen Namens trösten, wenn es nicht schon ausverkauft wäre.

If one asks why instant photography, after digitalization has clearly dealt it the death blow, seems to be booming again today, one must take a look at the history of the second half of the twentieth century. It certainly has something to do with this near past, with the spontaneity and fun that Edwin Land brought to the world with Polaroid. Maybe also a little bit with the nostalgia; the idea that they immediately show pictures authentically and unmanipulated what you have photographed. A longing to go back to the old, analogue times when it was at least tedious to manipulate a picture.

Today, this longing is served by a whole range of chunky pink lifestyle cameras that do everything digital but spit out something analog. Simulation of authenticity. The series of those who are consistently nostalgic and take pictures with an old Polaroid camera, where 10 pieces cost 20 €, are certainly not that numerous. Many of these romantics continue a tradition that is also closely linked to Polaroid. The use of instant images in an artistic context. It is well known that David Hockney has experimented with this . Andy Warhol used the Polaroid camera as an accessory to his self-dramatization.  Countless other artists have used this medium in their work or have used it to prepare their work. The book ‘Polaroid Project’ from the Hirmer Verlag offers a good insight into this phenomenon, in which technical, social and artistic aspects of this phenomenon are presented in various treatises.

One aspect that predestined these in itself inconspicuous, cardboard framed pictures to become art objects was and is certain that you do not follow the logic of reproducibility. Each Polaroid photo is unique and thus already a transient object, which apparently takes the image back to a time before the reproducibility denounced by Walter Benjamin. Authentic testimonies, which are themselves transient and if they are not digitalized, slowly lose color and fade away.

Unfortunately I was not able to visit the exhibition ‘Polaroid diaries’ by Linda McCartney  at c/o in Berlin, which ended in early September. Oh here was the idea to get an insight into the private life of the McCartney family through these magic pictures like through a keyhole. Those who missed the exhibition could console themselves with a book of the same name  published by Taschen, if it was not already sold out.

Translated with the help of www.DeepL.com/Translator

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